Politik

Rasmussen: „Russland greift die Ukraine an“

Der scheidende Nato-Generalsekretär gibt zum Auftakt des Nato-Gipfels in Wales noch einmal den Scharfmacher. „Russland greift die Ukraine an“, so sein Vorwurf. Zudem sei das „Sicherheitsumfeld dramatisch verschärft“ worden, so Rasmussen. Auf dem Gipfel wird über mehr Präsenz der Nato in Osteuropa entschieden.
04.09.2014 12:24
Lesezeit: 2 min

Die Staats- und Regierungschefs der Nato treffen sich ab heute für zwei Tage im walisischen Newport zum Nato-Gipfel. Die Themen auf der Agenda: Lage in Afghanistan nach der Präsidentenwahl mit Vorwürfen der Wahlfälschung, mehr Präsenz der Nato in Osteuropa als Reaktion auf die Spannungen mit Russland, andere internationale Krisenherde wie die Lage in Irak und Syrien:

16.49 Uhr - Ein Anführer der Separatisten erklärt nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax zum Waffenstillstands-Angebot, sie wollten eine Sicherheitszone einrichten. Diese solle unter Aufsicht der OSZE gestellt werden. Außerdem solle ein Korridor für Flüchtlinge und humanitäre Hilfen geschaffen werden.

16.41 Uhr - Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier sagt beim Nato-Gipfel in Newport, es müssten Fortschritte bei den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine erzielt werden, um die Eskalation zu stoppen. Er sei "moderat optimistisch", dass es zu einer friedlichen Lösung kommen werde.

16.07 Uhr - Frankreichs Präsident Francois Hollande erklärt, der Vertrag mit Russland über die Lieferung von zwei Hubschrauber-Trägern sei nicht gebrochen oder ausgesetzt. Die Zukunft des Rüstungsgeschäfts hänge von der Entwicklung in den kommenden Wochen ab.

15.14 Uhr - Zeugen hören rund ein Dutzend Detonationen und sehen schwarze Rauchwolken einige Kilometer östlich von der Hafenstadt Mariupol. Ein ukrainischer Soldat sagt Reuters, er habe Separatisten mit Panzern vorrücken sehen. Die Angaben können zunächst nicht überprüft werden.

14.56 Uhr - Die Separatisten in der Ostukraine werden sich möglicherweise der zuvor vom ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko angekündigten Waffenruhe anschließen. Dies sagte ein Rebellenkommandeur der russischen Agentur Interfax.

14.29 Uhr - Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko kündigte am Rande des Nato-Gipfels in Newport an, dass er für Freitag eine Waffenruhe für seine Armee anordnen werde. Voraussetzung sei, dass zuvor ein Stufenplan für eine friedliche Lösung des Konflikts sein unterzeichnet werde. Dies erwarte er auf einem Treffen der Kontaktgruppe in Minsk.

14.10 Uhr - Die Einheiten der ukrainischen Armee in der Nähe der Hafenstadt Mariupol sind nach Angaben aus Militärkreisen in höchste Alarmbereitschaft versetzt worden. Die Soldaten bereiten sich demnach darauf vor, einen möglichen Angriff der Separatisten zurückzuschlagen.

13.52 Uhr - In der Ukraine halten sich nach Aussagen der Nato derzeit mehrere tausend Soldaten mit Hunderten Panzern und gepanzerten Fahrzeugen auf. „Bei der Disposition der russischen Streitkräfte in der Ukraine können wir keine wesentliche Veränderung erkennen“, sagte ein Nato-Offizier am Rande des Gipfeltreffens der Militärallianz in Wales am Donnerstag zu Reuters. Weitere etwa 20.000 russische Soldaten seien nahe der Grenze aufmarschiert. Zuletzt hatte die Nato lediglich von deutlich mehr als 1000 russischen Soldaten gesprochen, die sich in den umkämpften Gebieten im Osten der Ukraine aufhielten.

10.40 Uhr - Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen verschärft zum Auftakt des Nato-Gipfels seine Rhetorik gegenüber Russland. „Russland greift die Ukraine an“, sagte Rasmussen am Donnerstag im walisischen Newport. „Wir haben es mit einem dramatisch veränderten Sicherheitsumfeld zu tun.“

Die Nato begrüße Bemühungen um eine Beilegung des Ukraine-Konflikts, ergänzte der scheidende Nato-Generalsekretär mit Blick auf den Sieben-Punkte Plan, den der russische Präsident Wladimir Putin am Vortag vorgelegt hatte. Entscheidend sei aber, was tatsächlich im Konfliktgebiet der Ostukraine geschehe.

09.26 Uhr - Russlands Außenminister Lawrow warnt davor, die Neutralität der Ukraine infrage zu stellen. Das meldet die Nachrichtenagentur Interfax.

08.47 Uhr - Der britische Premierminister Cameron droht Russland mit einer Erhöhung des Drucks.

08.39 Uhr - Russlands Außenminister Lawrow erklärt, sein Land sei bereit, mit der OSZE an einer Deeskalation der Ukraine-Krise zu arbeiten. Die Konfliktparteien in Kiew, Donezk und Luhansk ruft er auf, die Pläne von Präsident Wladimir Putin für eine Waffenruhe in Erwägung zu ziehen.

08.15 Uhr - Bundesverteidigungsministerin von der Leyen äußert sich im ZDF skeptisch zum Sieben-Punkte-Plan Putins. Sie wünschte sich, dass dieser ein Hoffnungszeichen wäre. „Aber wir haben in der Vergangenheit so häufig erlebt, dass Präsident Putin etwas sagt aber das Gegenteil tut, dass ich im Augenblick noch abwartend bin. Ich möchte sehen, was daraus tatsächlich an Taten auch folgt.“

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Musk gegen den Staat: Wie ein Tech-Milliardär den US-Haushalt ruinierte
04.06.2025

Elon Musk wollte den US-Haushalt wie ein Start-up führen – heraus kam ein Desaster aus Kürzungen, Chaos und gescheiterten Sparzielen....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wöchentliche Höchstarbeitszeit geplant: Schub für die Wirtschaft oder kontraproduktiv?
04.06.2025

Steht der 8-Stunden-Arbeitstag auf der Kippe? Die Bundesregierung will statt einer täglichen Höchstarbeitszeit eine wöchentliche...

DWN
Politik
Politik Trump zündet den Handelskrieg – doch Europa hat das bessere Spiel
03.06.2025

Donald Trump droht mit Strafzöllen, doch Europas Antwort steht längst: Mit stabilen Finanzen und strategischem Kurs könnte die EU zum...

DWN
Politik
Politik Vergessener Kontinent: Afrikas Fluchtkrisen- Milliarden fehlen für humanitäre Hilfe
03.06.2025

Fluchtkrisen in Afrika schneiden bei medialer Aufmerksamkeit, Hilfsgeldern und politischem Engagement besonders schlecht ab. Kamerun ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell: Rücksetzer nach Kurssprung – was Anleger jetzt wissen müssen
03.06.2025

Der Goldpreis ist auf Richtungssuche – trotz Krisen und Zinssorgen. Was steckt hinter der aktuellen Entwicklung, und wie sollten Anleger...

DWN
Politik
Politik Krim-Brücke: Ukrainischer Geheimdienst SBU meldet Angriff auf Kertsch-Brücke
03.06.2025

Die Krim-Brücke ist erneut Ziel eines spektakulären Angriffs geworden. Doch wie schwer sind die Schäden wirklich – und was bedeutet...

DWN
Politik
Politik Ehemalige US-Generäle zur Operation der Ukraine in Russland: Militärische Leistung, die dem Trojanischen Pferd gleichkommt
03.06.2025

Mitten in die Verhandlungen trifft Russland ein Schlag, der tief sitzt: Eine ukrainische Drohnenoffensive zerstört rund 40 strategische...

DWN
Politik
Politik Brüssels Pensionsflop: Milliardenvision scheitert kläglich
03.06.2025

Mit großem Tamtam gestartet, nun ein Desaster: Der EU-weite Rentenplan PEPP sollte Milliarden mobilisieren – doch kaum jemand macht mit....