Technologie

Studie: Globalisierung rottet Sprachen-Vielfalt aus

Lesezeit: 1 min
07.09.2014 00:30
Britische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Globalisierung das Aussterben von Sprachen beschleunigt. Minderheitensprachen geraten nicht nur in entlegenen Ländern in Bedrängnis, sondern auch in Europa und den USA.
Studie: Globalisierung rottet Sprachen-Vielfalt aus

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Forscher von der University of Cambridge fürchten um die globale Sprachvielfalt. Gerade in den Staaten mit dem größten ökonomischen Fortschritt, würde der Sprachschatz von Minderheiten zusehends verschwinden. Sie fordern daher weitreichendere Bemühungen als bisher, um diese vor dem Aussterben zu schützen.

„Weltsprachen gehen derzeit schnell verloren. Das ist eine ernste Situation“, zitiert anders leben Studienautorin Dr. Tatsuya Amano. Im Rahmen ihrer Studie wollte ihr Team wissen, wie sich diese Verluste weltweit verteilen und vor allem, was die Hauptantriebsfedern hierfür sein könnten. Mittels bereits bestehender Datenbanken wurden zunächst die bedrohten Sprachen identifiziert. Dann erfolgte ein Abgleich mit Wachstumsraten und Bruttosozialproduktwerten.

Amano kommt zu dem Fazit, dass sich basierend auf den Kriterien der International Union for Conversation of Nature (IUCN) rund 25 Prozent der derzeit gut 7000 gesprochenen Sprachen weltweit in Gefahr befinden. Besonders brisant: Je erfolgreicher ein Land wirtschaftlich war, desto schneller gingen seine Sprachen verloren. Beispielhaft sei hier etwa Ober Tanana. Die Sprache würde derzeit von weniger als 25 Personen in Alaska gesprochen, Sie sei in akuter Gefahr für immer zu verschwinden. Sorgenvoll blicken die Wissenschaftler aber auch auf das skandinavische Ume Sami oder Auvergne in Frankreich.

„In entwickelten Volkswirtschaften gibt es meist eine Sprache, die die politischen und pädagogischen Bereiche eines Landes dominiert“, so Amano. Die Menschen würden entsprechend dazu gezwungen, sich diese Sprache anzueignen. Täten sie das nicht, blieben sie in der jeweiligen Gesellschaft außen vor – politisch und wirtschaftlich.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Reformen 2025: Steuererhöhungen, Mindestlohnerhöhung und neue Gesetze im Überblick
27.12.2024

Die Reformen 2025 bringen eine Reihe bedeutender Änderungen für Bürgerinnen und Bürger: vom neuen Mindestlohn über die Einführung der...

DWN
Politik
Politik Jetzt auch amtlich: Steinmeier macht Weg für Neuwahlen frei
27.12.2024

Die Ampel-Koalition zerbrochen, keine neue, stabile Mehrheit in Sicht, Deutschland in der Regierungskrise. Für den Bundespräsidenten gibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Als der Tiger noch im Tank war: Warum sich ExxonMobil von Europa distanziert
27.12.2024

Exxon mit Sitz ist Houston ist eine halbe Billion Dollar wert und damit der größte Mineralöl-Konzern der Welt. 20 Prozent der 62.000...

DWN
Politik
Politik Studie: Elterngeld seit Einführung deutlich weniger wert
27.12.2024

Die Kaufkraft des Elterngelds sei seit 2007 um 38 Prozent gesunken, schreibt das Institut der deutschen Wirtschaft in einer aktuellen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Flugsicherung erhöht Gebühren: Gründe, Auswirkungen und Forderungen
27.12.2024

Die Deutsche Flugsicherung (DFS) hat angekündigt, zum Jahreswechsel die Gebühren für Fluggesellschaften deutlich zu erhöhen. Während...

DWN
Politik
Politik Normenkontrollrat plant Empfehlungen für neue Regierung
27.12.2024

Eine Institution, von der man viel zu wenig hört: Ohne ein verbessertes Datenmanagement, einfachere Gesetze und mehr digitale Prozesse...

DWN
Immobilien
Immobilien Die teuersten deutschen Immobilien in 2024: Welche Städte sind die Spitzenreiter?
27.12.2024

Der deutsche Luxusmarkt scheint wieder gesund und munter zu sein, nachdem das Segment im Jahr 2023 unter Druck geraten ist als Verkäufe...

DWN
Politik
Politik In der deutschen Wirtschaft überwiegt Pessimismus
27.12.2024

Wohin steuert die deutsche Wirtschaft nach dem zweiten Rezessionsjahr in Folge? Viele Verbände blicken mit Sorgen nach vorn. Die Gründe...