Politik

MH17: Niederländischer Premier Rutte warnt vor „zu schnellen Schlussfolgerungen“

Für die niederländische Presse ist klar, dass MH17 mit einer Flugabwehr-Rakete abgeschossen wurde. Der niederländische Premier warnt nach dem ersten Zwischenbericht allerdings davor, „zu schnelle Schlüsse“ zu ziehen. Ein endgültiger Bericht soll erst in einem Jahr vorliegen.
09.09.2014 14:03
Lesezeit: 1 min

Der Flug von MH 17 verlief normal und endete abrupt. Die ukrainischen Behörden bestätigen, dass kein Notruf aus der Maschine abgegeben wurde. Der letzte Funkspruch der ukrainischen Luftverkehrsbehörde zwischen 15.20 Uhr (niederländische Zeit) und 15.22 Uhr blieb unbeantwortet, berichtet die niederländische Zeitung Volkskrant.

Die niederländischen Medien berichten übereinstimmend, dass die ersten Ergebnisse die Theorien bestätigen, dass MH17 mit einer Flugabwehr-Rakete abgeschossen wurde, berichtet De Standaard. Diese soll von den Russen bedient worden sein, berichten laut BBC Augenzeugen.

Premier Mark Rutte warnt allerdings vor „zu schnellen Schlussfolgerungen“ zum Abschuss von MH17. Dies war seine erste Reaktion auf den Zwischenbericht, berichtet das Nederlands Dagblad.

Die Experten des Sicherheitsrats wollen nun Metallsplitter untersuchen, die in Leichen der Besatzungsmitglieder gefunden wurden. „Das könnten Reste der Objekte sein, aber auch Splitter aus dem Cockpit“, sagte der Vorsitzende Tjibbe Joustra im niederländischen Radio.

Eindeutige Aussagen über einen Raketen-Beschuss sind nach den Worten von Joustra verfrüht. „Wir wollen absolute Sicherheit“, sagte der Vorsitzende des Rates. „Zurzeit ist nur sicher, dass das Flugzeug durch Objekte in der Luft mit hoher Schnelligkeit durchbohrt wurde.“

Die deutsche Bundesregierung weiß zwar über die Funksprüche in und aus der Maschine Bescheid, besteht aber auf Geheimhaltung. Dies wird aus einer Beantwortung einer Anfrage der Links-Partei deutlich. Die Aussagen zu den Hintergründen wurden verweigert. Die Behauptung der USA und der EU, die Russen seien für den Abschuss verantwortlich, ist die Grundlage für die Sanktionen gegen Russland.

Mehr zum Thema MH17:

USA blasen zum Rückzug: Putin ist nicht schuld am Abschuss von MH17

Abschuss MH17: USA zögern mit Veröffentlichung von Satelliten-Bildern

Soldateska-Führer: Ukraine hat Abschuss von MH17 durch Rebellen provoziert

Amerikaner werden nervös: Hat die Ukraine den Abschuss von MH17 ausgelöst?

Abschuss MH17: US-Regierung legt erstes Satelliten-Foto vor

Ukrainischer Kampf-Jet bei Flug MH17: Russland präsentiert seine Version vom Abschuss

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Starbucks dreht den Spieß um: Mehr Baristas statt mehr Maschinen
10.05.2025

Starbucks gibt auf die Maschinen auf: Statt weiter in teure Technik zu investieren, stellt das Unternehmen 3.000 Baristas ein. Nach...

DWN
Panorama
Panorama EU-Prüfer sehen Schwächen im Corona-Aufbaufonds
10.05.2025

Milliarden flossen aus dem Corona-Topf, um die Staaten der Europäischen Union beim Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie zu unterstützen....