Finanzen

Rezession lässt italienische Zinsen wieder steigen

Lesezeit: 1 min
10.09.2012 14:06
Im zweiten Quartal hat sich die Rezession in Italien weiter verschärft. Und schon sorgen die schlechten Wirtschaftsdaten für einen Anstieg der italienischen Refinanzierungskosten. Der Draghi-Effekt scheint nicht wirklich einzusetzen, auch die spanischen Renditen ziehen wieder an.
Rezession lässt italienische Zinsen wieder steigen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die EZB-Entscheidung vom Donnerstag kann die schlechte wirtschaftliche Lage in vielen Euro-Ländern nicht unter den Tisch kehren. Wie das nationale Statistikbüro Italiens, ISTAT, am Montag mitteilte, ist die italienische Wirtschaft im zweiten Quartal stärker geschrumpft als zunächst angenommen. Statt 0,7 Prozent Kontraktion rechnet die Behörde nun mit einem Schrumpfen um 0,8 Prozent. Damit wäre das italienische Wirtschaftswachstum 2,6 Prozent kleiner als noch vor einem Jahr. Die Nachfrage im Inland ist um 1 Prozent gesunken, die Importe fielen um 0,4 Prozent.

Die schlechten Wirtschaftszahlen bescherten den Italienern gleich zu Beginn der Woche einen erneuten Anstieg der zuvor gefallenen Zinssätze. Die Rendite für zehnjährige Anleihen stieg am Vormittag um 2,77 Prozent auf 5,193, die für fünfjährige um 4,51 Prozent auf 3,999 Prozent und die zweijährigen um 7,67 Prozent. Aber auch die Renditen für spanische, deutsche, niederländische und portugiesische Anleihen unterschiedlicher Laufzeiten kletterten am Montagmorgen wieder nach oben.

Sowohl Mario Monti (hier) als auch Spaniens Premier Mariano Rajoy machten erst am Wochenende deutlich, dass die noch keine Hilfe durch die EZB benötigten (hier) – angesichts der steigenden Zinssätze könnte sich das aber wieder schnell ändern. Wenn Spanien „gezwungen sein wird, sich für das Anleihen-Kaufprogramm der EZB zu bewerben, wird auch Italien das müssen“, kommentiert Nick Spiro von Spiro Sovereign Strategy die Lage am Anleihenmarkt aus der Sicht der Investoren. Zumal fragwürdig ist, ob die Ankündigungen der EZB-Beschlüsse überhaupt in vollem Umfang durchsetzbar sind (mehr hier).


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik SPD-Kanzlerkandidat steht fest: Pistorius zieht zurück und ebnet Weg für Scholz
21.11.2024

Nach intensiven Diskussionen innerhalb der SPD hat Verteidigungsminister Boris Pistorius Olaf Scholz den Weg für die erneute...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch kurz vor 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag hat die wichtigste Kryptowährung direkt nachgelegt. Seit dem Sieg von Donald...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...