Politik

Griechenland-Schulden: Opposition fordert Haircut bei der EZB

Die Sparmaßnahmen, die Griechenland für die nächste Tranche des Rettungspaketes erfüllen muss, könnten das Land schlicht überfordern. Darum wollen Oppositionspolitiker nun einen weiteren Schuldenschnitt. Diesmal soll die EZB und öffentliche Gläubiger auf Forderungen verzichten.
11.09.2012 00:51
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Deutschland: ESM gerät immer stärker ins Visier

Die langwierigen Verhandlungen über das griechische Sparpaket nähren inzwischen die Spekulationen über einen weiteren Schuldenschnitt für Griechenland. Oppositionspolitiker halten das Sparpaket in der Höhe von 11,5 Milliarden Euro in der aktuellen wirtschaftlichen Situation für nicht realistisch: „Mit der Rezession und der veränderten Situation gegenüber dem Frühjahr sind die Einsparungen einfach unmöglich durchzuführen“, sagte Yiannis Stathakis von der Syriza Partei dem Guardian zufolge in einem Radiointerview.

„Die Regierung wird sich auf etwas im Gegenzug einigen müssen und aus meiner Sicht ist das ein Schuldenschnitt, diesmal durch den öffentlichen Sektor, oder eine Erleichterung des nächsten Sparpakets, wenn die Zeit weitere Maßnahmen im Jahr 2015 kommt“, sagte Stathakis.

Die griechischen Staatsschulden betragen immer noch 166 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Nun könnten öffentliche Institutionen wie etwa die EZB auf ihre Forderungen an Griechenland verzichten. Alleine die EZB hält griechische Staatsanleihen im Wert vom 40 Milliarden Euro.

Erst im Frühjahr hatten Banken und andere Investoren auf einen Teil ihrer Forderungen verzichtet, um die Schuldenlast Griechenlands zu reduzieren.

Mehr Themen:

Finanzindustrie fordert weitere Amtszeit von Monti

Bund der Steuerzahler: Die Eurozone ist politisch, finanziell und rechtlich ein Tohuwabohu

Rezession lässt italienische Zinsen wieder steigen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Technologie
Technologie Fahrerlose Taxis in Hessen: Chinesische Technik, deutscher Pilotbetrieb
01.06.2025

In Deutschland startet das erste Pilotprojekt für autonome Taxis: Ohne Fahrer, aber mit Überwachung aus der Ferne. Ein Modell mit...

DWN
Technologie
Technologie Goldrausch 2.0: Wie Google KI neu definiert – und Europa zuschaut
01.06.2025

Google I/O 2025 bietet einen tiefen Einblick in die nächste Ära der Künstlichen Intelligenz – von echten 3D-Videocalls bis hin zu...

DWN
Panorama
Panorama Nur noch fünf Minuten: Schlummertaste in Deutschland beliebt
01.06.2025

Mit der Schlummertaste kann man das Aufstehen verzögern. Ärzte raten davon ab, aber die Praxis ist gerade in Deutschland gängig....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Gesundheitscheck vor der Einstellung: Rechte und Grenzen für Bewerber
01.06.2025

Ein Vorstellungsgespräch ist erfolgreich verlaufen, doch bevor der Arbeitsvertrag unterschrieben wird, fordert der potenzielle Arbeitgeber...

DWN
Technologie
Technologie SaaS ist tot – die Zukunft gehört der KI, nicht Ihrer Plattform
01.06.2025

Niemand will die Nutzung Ihrer Plattform lernen – Unternehmen wollen Ergebnisse. Künstliche Intelligenz ersetzt Tools durch fertige...

DWN
Panorama
Panorama EU-Reform könnte Fluggastrechte deutlich schwächen
01.06.2025

Von Verspätungen betroffene Fluggäste haben in Zukunft möglicherweise deutlich seltener Anspruch auf Entschädigung. Die EU-Staaten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wettlauf um die Zukunft: Wie die USA ihre technologische Überlegenheit retten wollen
01.06.2025

China wächst schneller, kopiert besser und produziert billiger. Die USA versuchen, ihre Führungsrolle durch Exportverbote und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freelancer: Unverzichtbare Stütze in flexiblen Arbeitswelten
01.06.2025

Trotz Homeoffice-Boom bleibt die Nachfrage nach Freelancern hoch. Warum Unternehmen auf Projektarbeiter setzen, wo die Vorteile liegen –...