Gemischtes

Konzentration auf Medizin-Technik: Philips trennt sich von Lichtsparte

Der Elektronik-Hersteller Philips trennt sich von seinem einstigen Kerngeschäft, der Licht-Sparte. Die Niederländer konzentrieren sich künftig nur noch auf Medizintechnik. Der Aktienkurs regierte auf die Sparmaßnahme mit einem Anstieg.
23.09.2014 14:54
Lesezeit: 1 min

Der niederländische Elektronik-Konzern Philips spaltet nach dem Vorbild des größeren Rivalen Siemens seine Lichttechnik ab. Das Geschäftsfeld werde in eine eigenständige Gesellschaft ausgegliedert, teilte das unter Druck stehende Traditionsunternehmen am Dienstag mit. Die verbleibenden Sparten Konsumenten- und Gesundheitstechnik sollen zu einem Geschäftsfeld im Volumen von 15 Milliarden Euro zusammengeführt werden. Beide Unternehmen würden unter der Marke Philips firmieren und seien in der jeweiligen Branche Marktführer. Die neue Struktur solle im nächsten Jahr 100 Millionen Euro einsparen und 2016 weitere 200 Millionen Euro.

Die Sparte Lichttechnik mit sieben Milliarden Euro Umsatz solle unter der Marke Philips eine eigene Gesellschaft werden und Optionen für „alternative Eigentümerstruktur und direkten Kapitalmarktzugang“ ausloten. Philips-Aktien legten zu Börsenbeginn um drei Prozent zu.

Siemens hatte mit der Lichtsparte Osram ähnlich verfahren. Nach der Abspaltung verschenkten die Münchner dann die Anteile an der Tochter an die Aktionäre, nachdem sie sich als unverkäuflich herausgestellt hatten. Anfangs waren die Osram-Titel an der Börse gefragt, doch mittlerweile jagt bei dem Unternehmen eine Sanierungswelle die nächste. Tausende Stellen werden angesichts der rapiden Umwälzungen im Lampengeschäft gestrichen. Die Branche hat mit der Marktumstellung von traditionellen Glühbirnen zu Leuchtdioden (LED) und einem rapiden Preisverfall zu kämpfen.

Für Philips sei die Zeit reif, um die nächsten strategischen Schritte zu gehen, betonte Konzernchef Frans van Houten. Der Manager legt damit die Axt an die Wurzeln seines Hauses. Gründer Frits Philips legte mit der Produktion von Glühbirnen den Grundstein für einen komplexen Elektrokonzern, der in die Medizintechnik und die Unterhaltungselektronik expandierte und etwa die CD erfand. In den vergangenen Jahren erlebten die Holländer allerdings einen rapiden Niedergang. Zuerst trennte sich das Unternehmen von seiner Halbleitertechnik, später vom Fernsehergeschäft und schließlich von der kompletten Unterhaltungselektronik.

Neben der Medizintechnik verbleibt beim Kernkonzern noch das Geschäft mit kleinen Körperpflegegeräten wie Rasierer oder Haushaltshelfern wie Küchenmaschinen.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Starbucks dreht den Spieß um: Mehr Baristas statt mehr Maschinen
10.05.2025

Starbucks gibt auf die Maschinen auf: Statt weiter in teure Technik zu investieren, stellt das Unternehmen 3.000 Baristas ein. Nach...

DWN
Panorama
Panorama EU-Prüfer sehen Schwächen im Corona-Aufbaufonds
10.05.2025

Milliarden flossen aus dem Corona-Topf, um die Staaten der Europäischen Union beim Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie zu unterstützen....