Politik

In Frankreich tickt die nächste Schulden-Zeitbombe

In Frankreich mehren sich die Anzeichen, dass sich die Krise ausbreitet. Die Franzosen versuchen daher, eine Ansteckung von Spanien zu verhindern. Über eigene Sparpläne wird dagegen weniger nachgedacht.
13.09.2012 15:23
Lesezeit: 1 min

Frankreich will, dass Spanien Hilfe beim EFSF beantragt. Französische Beamten sollen spanische Vertreter dazu gedrängt haben, ein Rettungsprogramm beim Euroschutzschirm zu beantragen, um Deutschlands Bedenken über Sparmaßnahmen in Südeuropa zu zerstreuen. Dies teilten einem Bericht zufolge Quellen aus französischen Regierungskreisen dem Nachrichtendienst Bloomberg mit.

Der Grund der hektischen Aktivitäten der Franzosen: Sie fürchten, dass sich die Augen der Finanzmärkte von Madrid auf Paris richten könnten. Und was man da zu sehen bekommt, ist alles andere als erfreulich: Es gibt praktisch überhaupt keine Reformen. Präsident Hollande versucht mit öffentlichen Ankündigungen den Eindruck von Aktivität zu vermitteln - außer einer gewaltigen Reichensteuer hat er bisher nicht viel Konkretes gezeigt (hier). Statt dessen platzt in Frankreich gerade die Immobilienblase, weshalb Paris den zweitgrößten Immobilienfinanzierer verstaatlichen musste (hier). Die französische Banken versuchen hektisch, ihre Tochterfirmen in Griechenland  zu verscherbeln - was, wenn es überhaupt gelingt, nur mit heftigen Abschreibungen möglich ist (hier).

Daher wollen die Franzosen um jeden Preis verhindern, dass die Schuldenkrise von Spanien übergreift - und zeigt sich als besonders sensibel, was einen möglichen Flächenbrand betrifft. Das Sparen sei „ein Weg, für den Rest des Europas sicherzustellen, dass Spanien nicht Gefahr läuft das selbe zu tun, was die anderen im Januar getan haben – ihre Reformen einstellen, sobald Vereinbarungen getroffen waren“, sagte Ricardo Santos, Ökonom bei der BNP Paribas zu Bloomberg, in Anspielung auf Griechenland.

Auch die Investmentbank Goldman Sachs will, dass Spanien so schnell wie möglich unter den Rettungsschirm schlüpft. Eine Verzögerung des Rettungsprogrammes würde die Situation nur verschlimmern und eine Sanierung erschweren (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Apple-Aktie rutscht ab: Jefferies-Analyst senkt Kursziel – jetzt Apple-Aktie kaufen?
21.01.2025

Die Apple-Aktie steht am Dienstag mächtig unter Druck. Ein skeptischer Analystenkommentar sowie schwächere Verkaufszahlen in China sorgen...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienmarkt-Entwicklung 2025: Stimmung hellt sich auf, welche Segmente sind die Favoriten?
21.01.2025

Nachdem das Transaktionsvolumen auf dem Immobilienmarkt für zwei Jahre deutlich zurückgegangen war, hat er sich vergangenes Jahr...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steigende Sozialabgaben pushen Schwarzarbeit: Handwerk wird unbezahlbar
21.01.2025

Steigende Sozialabgaben sorgen für steigende Preise: Das Handwerk fordert jetzt eine Sozialabgabenbremse, sonst werden Handwerksarbeiten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft IfW Kiel zur Trump-Präsidentschaft: "Zeiten der immer schnelleren Globalisierung vorbei"
21.01.2025

Für die deutsche Wirtschaft ist die Präsidentschaft von Donald Trump laut dem Wirtschaftsinstitut IfW Kiel mit erheblichen Unsicherheiten...

DWN
Politik
Politik Gericht bestätigt: Sächsische AfD darf als rechtsextrem bezeichnet werden
21.01.2025

Der sächsische Landesverband der AfD hatte 2023 gegen die Einschätzung des Verfassungsschutzes Beschwerde eingelegt, die Partei als...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis und Ölpreis: Trumps zweite Amtszeit könnte turbulent für den Rohstoffmarkt werden
21.01.2025

Donald Trump ist zum zweiten Mal US-Präsident – turbulente Zeiten scheinen sicher. Unmittelbare Auswirkungen kommen auf den...

DWN
Panorama
Panorama Macht Elon Musk hier den Hitlergruß? Wirbel um Video im Netz
21.01.2025

Bei einer Parade zu Trumps Amtseinführung reckt Elon Musk den ausgestreckten Arm zum Publikum. Viele wollen darin einen Hitlergruß...

DWN
Politik
Politik Trump erlässt Austritt aus Weltgesundheitsorganisation: "Die WHO hat uns abgezockt"
21.01.2025

Donald Trump verfügt in einem Präsidentenerlass, die Weltgesundheitsorganisation zu verlassen. Die WHO habe schlecht auf die...