Politik

Raubkunst: IS verkauft Kunstschätze an Sammler im Westen

Lesezeit: 1 min
16.10.2014 01:02
Der Islamische Staat plündert die Kulturgüter des Nahen Ostens und verkauft sie an Sammler aus dem Westen. Betroffen sind vor allem der Irak und Syrien. Die EU hat ein Handelsverbot für syrische Kunstschätze verhängt. Doch die Schweiz zieht noch nicht mit.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Der Islamische Staat (IS) nutzt alle Möglichkeiten, um sich zu bereichern. Die Organisation ist nicht nur im illegalen Energieträger-Handel aktiv, sondern verkauft auch Kunstschätze aus Syrien und dem Irak. Diese werden im Zuge der Eroberungen erbeutet und über dunkle Kanäle an private Sammler aus dem Westen verkauft.

„Allein in der Region al-Nabuk wurden Antiquitäten im Wert von 36 Millionen US-Dollar geplündert. Die dortigen Kunstschätze sind bis zu 8.000 Jahre alt“, zitiert der Guardian einen irakischen Geheimdienst-Mitarbeiter.

Im Jahr 2010 nahm das FBI einen Antiquitäten-Schmuggler aus Kalifornien fest. In seinem Haus fanden die Behörden Keilschrifttafeln, die zuvor aus dem Irak geschmuggelt wurden.

Gestohlene Artefakte finden ihren Weg auch nach Europa. Die EU hat mittlerweile ein Handelsverbot für syrische Kulturgüter erlassen. Doch die Schweiz zögert noch. Das Gründungsmitglied des Internationalen Verbands der Antikenhändler (IAADA), David Cahn, fordert klare Maßnahmen. Er selbst führt ein Auktionshaus in Basel.

„Wir brauchen unbedingt Bilder der Objekte; aus den syrischen Museen beispielsweise“, zitiert ihn das SRF. Diese seien wichtig für die Identifikation der illegalen Objekte. Ein striktes Handelsverbot hält Cahn für die falsche Herangehensweise.

Die Financial Action Task Force on Money Laundering (FATF) meldet in ihrem Jahresbericht 2013, dass der Schmuggel von Kulturgütern und Antiquitäten hauptsächlich der Finanzierung von Terror-Gruppen dient.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Technologie
Technologie Ein großer Fortschritt bei der betrieblichen Effizienz

Wie können Sie ganz einfach neue Maßstäbe für die Produktivität in Ihrem Unternehmen setzen?

DWN
Politik
Politik Milliardengrab Bundeswehr
29.09.2023

Der neueste Fehlgriff um Funkgeräte, die nicht in die Fahrzeuge passen, für die sie vorgesehen waren, ist nur das jüngste Beispiel für...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Saudi-Arabien hält an seinen Förderkürzungen fest – dies könnte sich auszahlen
29.09.2023

Saudi-Arabien treibt die Ölpreise in die Höhe, wirtschaftlich wie strategisch profitiert aber vor allem Russland. Seine jetzige...

DWN
Politik
Politik Hausbesitzer sollen Heizung mieten, um Klima zu retten
29.09.2023

Die Klima-Sanierung der Heizung ist für viele Haus- und Wohnungseigentümer nicht bezahlbar. Daher kommt die Miete in Mode. Doch auch...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wie Chinas Dynamik erstickt wird
29.09.2023

Die wirtschaftliche Transformation Chinas zeigt einen Wandel hin zur innovationsgetriebenen Wirtschaft. Die Vorstellung, dass Demokratie...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Preisdeckel gescheitert: Russland verkauft sein Öl 30 Prozent teurer
29.09.2023

Die vom Westen verhängte Preisobergrenze für russisches Öl liegt bei 60 Dollar pro Barrel. Doch das Land verkauft seine wichtigste...

DWN
Politik
Politik Schweden will Militär um Hilfe gegen kriminelle Gangs bitten
29.09.2023

Die Bandenkriminalität in Schweden ist abermals eskaliert. Die Lage sei ernst, sagt Regierungschef Kristersson in einer Rede an die...

DWN
Politik
Politik Sorge um Privatsphäre: Bayern ändert Gesetz zu Funkwasserzählern
28.09.2023

Der Einbau von Funkwasserzählern im eigenen Wohnbereich ist für viele Einwohner ein Problem. Sie sind besorgt über die bezogenen Daten...

DWN
Politik
Politik Economic Statecraft für die ökologische Wende
28.09.2023

Die Europäische Union steht vor zwei entscheidenden Herausforderungen. Jüngste globale Schocks wie die COVID-19-Pandemie und die...