Politik

Ukraine: Bundeswehr-Soldat begeht Fahnenflucht und kämpft mit Rebellen

Lesezeit: 1 min
16.10.2014 00:59
Ein deutscher Bundeswehrsoldat hat sich offenbar den pro-russischen Rebellen in der Ostukraine angeschlossen. Gegen den Fallschirmjäger laufen Ermittlungen wegen Fahnenflucht.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Ein Fallschirmjäger der deutschen Bundeswehr befindet sich offenbar in der Ukraine und kämpft auf Seiten der Rebellen. Gegen den Mann aus der Kaserne im niedersächsischen Seedorf wird wegen Fahnenflucht ermittelt.

Seine Bundeswehr-Kameraden fanden über die Sozialen Medien heraus, dass er offenbar aktiv an Gefechten in der Ostukraine teilnimmt.

Der Vorfall werde nach Angaben der Süddeutschen Zeitung von der Bundeswehr untersucht. Der Spiegel berichtet, der Fall werde als „Besonderer Vorgang“ eingestuft. Eine derartige Bezeichnung wird im Zusammenhang mit Straftaten oder schweren Dienstvergehen benutzt - also auch im Fall von Fahnenflucht.

Die SZ berichtet:

"Einen solchen Verdacht auf Fahnenflucht gibt es derzeit bei den Fallschirmjägern im niedersächsischen Seedorf - und zwar einen mit brisantem Hintergrund. Dort war ein Hauptgefreiter zunächst für zwei Wochen krankgeschrieben - kzH nennt man das bei der Bundeswehr, krank zu Hause. Danach sei er "nicht zum Dienst erschienen"..."Mit ihm fehlt seine Gefechtsausrüstung"... "Ermittlungen haben ergeben, dass er sich wahrscheinlich in die Ukraine abgesetzt hat, um dort die pro-russischen Separatisten zu unterstützen."

Über die Motivation des Elite-Soldaten kann zum aktuellen Zeitpunkt lediglich spekuliert werden. Nach "Aussage eines Zeugen", der mit dem Soldaten über den Kurznachrichtendienst WhatsApp Verbindung gehabt habe, "befand sich der Soldat bereits in Gefechten in der Ukraine".

Der deutsche Staatsbürger wurde nach Angaben aus Militärkreisen 1991 in der zerfallenden Sowjetunion geboren. Er habe sich vor zwei Jahren als Zeitsoldat für vier Jahre verpflichtet. In Militärkreisen wird versichert, dass er keine Schusswaffe der Bundeswehr mitgenommen habe.

Die Bundeswehr steht vor dem Einsatz von Kampftruppen in der Ostukraine. Deutsche Fallschirmjäger bereiten sich in Seedorf bei Bremen darauf vor, die OSZE bei der Überwachung der Waffenruhe im Krisengebiet abzusichern. Derzeit laufen Prüfungen, ob die Bundeswehr im Osten der Ukraine eingesetzt wird. Zusammen mit Frankreich hat Deutschland der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ein Angebot unterbreitet, die geplante Mission zur Kontrolle der ukrainisch-russischen Grenze zu unterstützen. Dazu will Deutschland auch Drohnen bereitstellen. Die Betriebsmannschaften sollen bewaffneten Schutz erhalten. Die Antwort der OSZE steht noch aus.

In der Ukraine kämpfen zahlreiche Söldner aus EU-Staaten an der Seite der ukrainischen Armee, auf Seiten der Rebellen sind vor allem Tschetschenen im Einsatz. 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Lithium-Abbau in Deutschland: BGR-Forscher starten Tiefenförderung in der Lüneburger Heide
10.05.2024

Der Weg zu einer nachhaltigen Elektromobilität führt möglicherweise durch die Lüneburger Heide: Die Die Bundesanstalt für...

DWN
Finanzen
Finanzen Genomsequenzierung: Investieren in die personalisierte Medizin der Zukunft
09.05.2024

Genomsequenzierung, Gentherapie, personalisierte Medizin: Die Medizin- und Pharma-Industrie steht vor einem Wendepunkt. Gleichzeitig sind...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview zur Mafia in Deutschland: „Hier gehe ich von Strafvereitelung im Amt aus“
09.05.2024

Italienische Mafia-Organisationen gewinnen in Deutschland zunehmend an Einfluss – und können dabei teilweise auf das stillschweigende...

DWN
Technologie
Technologie Luftfahrt: Klimaneutralität bis 2050 wohl unrealistisch
09.05.2024

Der Luftverkehr gilt als ein starker Treiber zur Klimakrise. Mit technischen Lösungen klimaschonendes- oder gar klimaneutrales Fliegen zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Aktien: Warum die Kapitalrendite eines Unternehmens wichtiger als die Bewertung ist
09.05.2024

Was bestimmt eigentlich den Wert einer Aktie? In der Berichterstattung stehen häufig Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis im...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hybrides Arbeiten liegt im Trend - nicht nur aus Umwelterwägungen
09.05.2024

Die klassische Büroarbeit hat es spätestens seit Corona schwer, sich gegen das geschätzte Homeoffice zu behaupten. Immer mehr...

DWN
Technologie
Technologie Erneuerbare Energien knacken wichtige Marke
09.05.2024

Erneuerbare Energien wachsen vor allem dank Wind- und Solarenergie. Der Anteil an der globalen Stromproduktion beträgt mittlerweile 30...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Sicherheitsalarm: Wie sich Unternehmen gegen Spionage und Cyberbedrohungen schützen können
09.05.2024

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik warnt davor, dass die Bedrohungslage im Cyberraum ernst ist, insbesondere in Bezug...