Deutschland

ARD: „Wer sich nicht an die Netiquette hält wird ausgeschlossen“

Lesezeit: 1 min
04.01.2013 23:47
Die Sprecherin der ARD, Ilka Steinhausen, sieht keine Verbindungen zwischen einer mysteriösen Website, die GEZ-Kritiker beschimpft, und der ARD.
ARD: „Wer sich nicht an die Netiquette hält wird ausgeschlossen“

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Im Internet ist Mitte Dezember eine mysteriöse Facebook-Seite aufgetaucht, mit dem Namen „Freedom of Information Project“. Wird diese Seite von der ARD oder einem anderen öffentlich-rechtlichen Sender unterstützt? Publiziert diese Seite im Auftrag der ARD?

Ilka Steinhausen: Diese Seite publiziert nicht im Auftrag der ARD und wird auch nicht von der ARD unterstützt. Es gibt auf dieser Seite aus unserer Sicht keine Hinweise, die eine solche Vermutung untermauern. Menschen, die nicht gegen die Rundfunkgebühr sind, sollte man nicht unterstellen, dass sie nicht ihre eigene Meinung zum Ausdruck bringen.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Unter diesem Namen werden seit einiger Zeit Kritiker der neuen GEZ auf ARD-Seite beschimpft. Der Aufforderung von mehreren Usern, diesen Diskutanten zu sperren, um die Diskussion nicht in eine Schlammschlacht münden zu lassen, ist die ARD bisher nicht nachgekommen. Warum?

Ilka Steinhausen: Die ARD erhält seit einiger Zeit in der Facebook-Präsenz des Telemedienangebots ARD.de zahlreiche Diskussionsbeiträge zum neuen Rundfunkbeitrag. Die meisten dieser Kommentare setzten sich kritisch mit dem neuen Rundfunkbeitrag auseinander. Die Social Media Manager der ARD Facebookseite legen bei Befürwortern wie Kritikern den gleichen Maßstab an: Wer sich nicht an die allgemeine Netiquette hält, wird nach Aufforderung diese zu beachten, aus der Diskussion ausgeschlossen. Dies ist auch im Fall des Users „Freedom of Information Project“ geschehen.

Nachdem die Diskussion zum Thema „Neuer Rundfunkbeitrag“ bei einigen Diskutanten in persönlichen Anfeindungen mündete, wurden alle Beteiligten (Befürworter wie Kritiker des Rundfunkbeitrags) kurzzeitig ausgeschlossen. Einen Tag später wurden die Beteiligten jedoch wieder zugelassen. Es wäre unzutreffend, in den in Rede stehenden Posts dieses Absenders die Ursache für eine „Schlammschlacht“ zu sehen. Dafür gibt es keine Anzeichen, da es bereits vorher die oben beschriebene kritische Diskussion gab. Da derzeit viele Posts bei ARD.de eingehen, werden einige Einträge nicht sofort ausgeblendet. Im konkreten Fall war der Eintrag von „Freedom..“ noch vorhanden, aber die kritischen Äußerungen dazu ebenso.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Kann es sein, dass Mitarbeiter der ARD diese Seite in Eigenregie betreiben?

Ilka Steinhausen: Dazu ist uns zum jetzigen Zeitpunkt nichts bekannt.

Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Gibt es in der ARD Vorgaben für die Mitarbeiter, wie sie sich auf Social Media verhalten müssen/dürfen?

Ilka Steinhausen: Ja, es gibt in allen Rundfunkanstalten „Social Media Guidelines“.

Mehr zum Streit - hier; und hier im Interview mit dem ARD-Kritiker.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...