Politik

Angst vor Unruhen: Schweizer Bürger kaufen Waffen

Lesezeit: 1 min
02.03.2013 02:50
Die Schweizer sind über die unsichere Lage im Euro-Raum verunsichert und decken sich mit Waffen ein. Auch die Regierung rüstet auf und kaufte im vergangenen Jahr für 152 Millionen Franken Pistolen und Bomben.
Angst vor Unruhen: Schweizer Bürger kaufen Waffen

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Aus der Liste der Eidgenössischen Oberzolldirektion geht hervor: Die Schweiz hat im Jahr 2012 Waffen im Wert von 152 Millionen Franken gekauft. Jedoch geht der größte Teil dieses Betrages nicht auf die Ausgaben des Militärs zurück: Waffen im Wert von 89 Millionen Franken wurden allein für den privaten Gebrauch angeschafft. Erst kürzlich hatte ein Schweizer Militär-Experte davor gewarnt, dass es im Zuge der Euro-Krise zu Unruhen kommen könne, die auf die Schweiz übergreifen (mehr zu den Vorbereitungen der Schweizer Armee darauf - hier).

Lediglich 63 Millionen Franken wurden für die Anschaffung militärischer Waffen ausgegeben, berichtet Sonntag Online. Insgesamt liegen die Ausgaben für 2012 neun Prozent über höher als im Jahr 2011. Die Schweiz liegt damit auf Platz drei der Länder mit der höchsten Waffendichte.

Als Grund für die Zunahme der Waffenkäufe im privaten Bereich gilt die ausgeprägte Schützen- und Jagdkultur in der Schweiz. Aber auch wegen der stetig wachsenden Angst vor Kriminalität – insbesondere vor Einbrüchen – geben die Schweizer mehr für Waffen aus.

Den größten Anteil an den privaten Waffenkäufen machten Patronen, Geschosse und Waffenteile aus (18 Millionen). Etwa 13 Millionen Franken wurden für Revolver, Pistolen und Zubehör ausgegeben. Für 8,3 Millionen Franken wurden Jagd- und Sportgewehre gekauft. Aber auch Bomben, Granaten, Minen, Raketen und Stichwaffen wurden für 3,2 Millionen Franken erworben. Der Umsatz für Feder-, Luft- und Gasdruckgewehre beträgt 3,8 Millionen.

Aus Israel und der Tschechischen Republik wurden Revolver im Wert von knapp 400.000 Franken importiert. Weitere Importländer sind Aserbaidschan, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate – insbesondere für Patronenimporte. Aus China und Indien werden bevorzugt Zubehörteile für Revolver und Pistolen bezogen. Säbel, Degen und Lanzen kommen aus Pakistan, Nepal und Kambodscha.

Das Militär erhöhte seine Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr um 16,6 Prozent. Aus welchen Ländern welche Waffen importiert werden muss aus Gründen der nationalen Sicherheit geheim gehalten werden. Bekannt ist, dass die Schweiz Kanonen, Mörser, Raketen- und Granatwerfer, Maschinenpistolen und Revolver erworben hat. Diese stammen möglicherweise aus China, Israel, Südafrika und anderen Ländern.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...