Die Situation auf dem Arbeitsmarkt ist sehr schlecht in den Peripherieländern der Eurozone. In Griechenland etwa stieg die Arbeitslosenrate im Mai auf ein Rekordhoch von 23,1 Prozent (hier). Aus diesem Grund zieht es immer mehr Menschen aus diesen Ländern nach Deutschland. Aus einem Hintergrundpapier der Bundesagentur für Arbeit geht hervor, dass die Zahl der Beschäftigten mit einem griechischen, spanischen, portugiesischen oder italienischen Pass Ende Mai im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen ist: um 6,5 Prozent auf 452.000. Wenngleich die Bundesagentur für Arbeit nicht ausschließt, dass einige dieser auch schon seit längerer Zeit in Deutschland gelebt und Arbeit gesucht haben könnten.
Am gravierendsten war der Anstieg bei den Spaniern und Griechen. Bei den Spaniern stieg die Zahl der in Deutschland arbeitenden um 11,5 Prozent, bei den Griechen um 9,8 Prozent (Portugiesen: 5,9%; Italiener: 4,2%). So lag die Zahl der in Deutschland arbeitenden Italiener Ende Mai insgesamt bei 232.000, der Griechen bei 117.000. Bei den Portugiesen waren es insgesamt 55.600 Arbeitende und bei den Spanier 46.000.
Dennoch finden logischer Weise nicht alle Menschen aus den südeuropäischen Ländern einen Job. Sank etwa die Zahl der arbeitssuchenden Italiener im Juni gegenüber dem Vorjahr um 6,4 Prozent, so stieg etwa die Zahl der arbeitssuchenden Spanier um 10,5 Prozent auf rund 8.000 an. Unter den Griechen stieg die Zahl der in Deutschland nach einer Arbeit suchenden innerhalb eines Jahres um 4,1 Prozent auf 26.800. Die Zahl der nach Arbeit suchenden Portugiesen blieb mit 8.500 konstant.