Nach der weltweiten Wirtschaftskrise in 2007 und der Inanspruchnahme des EU-Rettungsschirms im Jahr 2010 wächst die irische Wirtschaft seit 2011 wieder. Es benötigt jedoch weitere zwei bis drei Jahre, bis Irlands Bruttoinlandsprodukt wieder den Status von 2007 erreicht. In diesem Zusammenhang werden auch die Grundstückspreise bis zu 22 Jahre benötigen, um den Tiefstand während Wirtschaftskrise zu überwinden um den alten Wert wieder zu erreichen. Zu diesem Schluss kommt die Irische Zentralbank im Rahmen eine Vergleichsstudie über die Finanzkrisen in Schweden, Finnland, Norwegen, Japan und Irland. Dabei wird für die grüne Insel im Ländervergleich das langsamste Wachstum prophezeit; zu abhängig ist die Irische Wirtschaft vom Außenhandel und vom Euro. Dies berichtet die Financial Times.
Dabei bedroht die Krise Irlands Exportwirtschaft und verschärft die Bedingungen, Maßnahmen gegen das Haushaltdefizit zu ergreifen (mehr hier). Bisher war der größte Teil der Hilfsgelder für den Schuldendienst verwendet worden - was bei den Iren immer wieder für Empörung gesorgt hatte (mehr bei DMN - hier). Erst kürzlich verlangte der IWF, dass der Schuldendienst aus dem ESM geleistet werden solle (hier).
Die pessimistische Wirtschaftsprognose und die aktuellen Grundstückspreise werfen die Frage auf, ob die irische Regierung tatsächlich in der Lage sein wird, seine Schuldenberge unter Kontrolle zu halten und die faulen Kredite in Milliardenhöhe ihrer Hauptbanken wieder reinzuholen. Die Preise für Wohnungen Geschäftsgrundstücke fielen während der Krise um 46,9 beziehungsweise um 70,5 Prozent, mehr als in jedem anderen Land der Studie. In den vergangenen drei Monaten konnte erstmals wieder eine gewisse Stabilität der Grundstückspreise beobachtet werden.
Irlands Bad Bank „National Asset Management Agency“ investierte 31 Milliarden Euro für Grundstücksdarlehen mit einem Volumen von fast 75 Milliarden mit einem Nachlass von 58 Prozent. Damit ist sie nun die weltweit größte Grundstücksgesellschaft und baut zukünftig auf den Verkauf der Schulden, beziehungsweise der damit verbundenen Grundstücke innerhalb der nächsten 10 Jahre.