Im September haben ausländische Institutionen zum ersten Mal in diesem Jahr mehr US-Staatsanleihen abgestoßen als erworben. Die Differenz betrug 17,3 Milliarden Dollar, zitiert der Finanzblog ZeroHedge die aktuelle Statistik des US-Finanzministeriums. Im September hatte die amerikanische Zentralbank quantitative Lockerungen (QE3) angekündigt. Unter anderem wird sie ohne zeitliche Begrenzung jeden Monat für 40 Milliarden Dollar hypothekenbesicherte Wertpapiere (MBS) kaufen. Aufgrund der angekündigten Maßnahmen wird ein weiterer starker Wertverlust des Dollars und folglich der US-Staatsanleihen erwartet, zumal die Zinsen aktuell extrem niedrig sind.
Während ausländische Käufe von US-Staatsanleihen im September einbrachen, gab es ein Rekordhoch bei den Auslandskäufen von amerikanischen Aktien, so Zero Hedge. Ausländische Investoren erwarben so viele amerikanische Aktien wie seit über drei Jahren nicht. Diese Käufe im Wert von 23,8 Milliarden Dollar seien ebenfalls durch die lockere Geldpolitik der Zentralbank motiviert gewesen. Doch die Erwartung hoher Kursgewinne wurde enttäuscht. Denn seit Mitte September fällt der Dow Jones erheblich (mehr hier).
Beunruhigend für die US-Regierung, die extreme Defizite verursacht, ist das Verhalten Chinas. China ist mit circa 1,16 Billionen Dollar der größte Gläubiger der USA, hat jedoch 2011 seine Bestände an US-Anleihen deutlich zurückgefahren und sie in diesem Jahr zumindest nicht wieder erhöht. Der mit Anleihen im Wert von circa 1,13 Billionen Dollar zweitgrößte Gläubiger der USA und nur noch knapp hinter China ist Japan. Der japanische Staat steht aber zum Jahresende selbst mit einer Billiarde Yen (10 Billionen Euro) in der Kreide. Damit verzeichnet Japan die weltweit höchste Schuldenquote (mehr hier).