Politik

Italien vor neuer Streik-Welle, Mistgabel-Bewegung erhöht Druck

Für den Januar sind in Italien erneut massive Streiks geplant. Auf den Flughäfen und im öffentlichen Nahverkehr müssen sich Reisende auf Behinderungen einstellen. Auch Mitarbeiter der Telecom und die Anwälte des Landes werden die Arbeit niederlegen. Die Forconi haben in dieser Woche den Druck ebenfalls erhöht - und dabei Ladenbesitzer vor die Wahl gestellt, sich ihnen anzuschließen oder selbst mit eingeschlagenen Scheiben rechnen zu müssen.
04.01.2014 00:31
Lesezeit: 1 min

Nach der Weihnachtspause sind in Italien erneut weitreichende Streiks zu erwarten: im Luftverkehr, im öffentlichen Nahverkehr, in der Telekommunikationsbranche und bei den Anwälten.

Die Streikwelle beginnt am Mittwoch, den 8. Januar, mit einem vierstündigen Streik der staatlichen Flugsicherung, berichtet la Repubblica. Am Donnerstag werden die Proteste der Luftfahrtbranche an den Flughäfen von Mailand fortgesetzt. Die Abfertigung soll von 10 bis 14 Uhr gestoppt werden.

Am 18. Januar wird das Kabinenpersonal der Fluglinie EasyJet streiken. Am 29. Januar streikt das Boden- und Luftpersonal der italienischen Fluggesellschaft Meridiana von 0 bis 23:59 Uhr.

Bereits am 7. Januar werden Mitarbeiter der italienischen Telecom die Arbeit niederlegen und am 13. Januar die Rechtsanwälte. Am Freitag, den 24. Januar, streikt der öffentliche Nahverkehr. U-Bahnen, Busse und Straßenbahnen stehen für 24 Stunden still.

Im Dezember hatten die Gewerkschaften und die Mistgabel-Bewegung (Forconi) in einigen Städten Italiens Massenkundgebungen organisiert. Die Demonstranten forderten Steuererleichterungen, geringere Benzinkosten und die Abschaffung des Euro. Die Proteste richteten sich aber auch ganz allgemein gegen die politische Klasse des Landes (mehr hier).

Bei den Protesten kam es teilweise auch zu Ausschreitungen, berichtet IBTimes. Zudem sollen die Demonstranten den Ladenbesitzern Gewalt angedroht haben, wenn sie nicht ihre Läden schließen und sich den Protesten anschließen.

Die Regierung in Rom ist nervös: Der neue starke Mann der sozialistischen PD hat die Masstricht-Verträge für anachronistisch erklärt. Finanzminister Saccomanni hat die jüngsten Zins-Vorteile zum Anlass genommen, Steuersenkungen und neue staatliche Programme anzukündigen, die l'Unità berichtet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Daimler Truck-Aktie trotz Prognosesenkung an DAX-Spitze: Lkw-Bauer wehrt sich erfolgreich gegen US-Zölle
14.05.2025

Die Daimler Truck-Aktie trotzt schlechten Nachrichten, überrascht Anleger – doch bleibt der Aufwärtstrend stabil? Zwischen US-Zöllen,...

DWN
Politik
Politik Trumps Arznei-Schock: USA wollen Europas Medikamentenpreise diktieren
14.05.2025

US-Präsident Donald Trump kündigt einen Preissturz bei Arzneimitteln um bis zu 90 Prozent an – doch der Widerstand wächst, auch aus...

DWN
Politik
Politik Regierungserklärung: Merz ruft zum gemeinsamen Aufbruch auf – "Der Staat, das sind wir alle"
14.05.2025

Die erste Merz-Regierungserklärung verspricht klare Antworten auf große Herausforderungen. Doch wie viel Wandel steckt wirklich hinter...

DWN
Politik
Politik Zollschock für Ukraine – EU will Agrarimporte drastisch begrenzen
14.05.2025

Ausgerechnet mitten im Krieg plant Brüssel drastische Zollgrenzen für ukrainische Agrarprodukte – ein Signal der Schwäche, das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Preisdruck lässt nach: Inflation schwächt sich im April auf 2,1 Prozent ab
14.05.2025

Die Inflation in Deutschland hat im zweiten Monat nacheinander an Dynamik verloren. Dahinter steckt vor allem ein Faktor. Im Alltag fällt...

DWN
Finanzen
Finanzen Schenkung statt Erbe: Steuern sparen durch die Nutzung der Freibeträge
14.05.2025

Nicht erst beim Erbe kann man Vermögen innerhalb der Familie übertragen. Oft ist es sinnvoll, bereits Vermögenswerte zu Lebzeiten an...

DWN
Finanzen
Finanzen Tui-Aktie verliert deutlich nach Quartalszahlen - wie geht's weiter beim Reisekonzern?
14.05.2025

Die Tui-Aktie ist nach Veröffentlichung der Zahlen für das zweite Geschäftsquartal deutlich unter Druck geraten. Am Mittwochmorgen...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Unklare Details vor Friedensgesprächen in Istanbul
14.05.2025

Kurz vor dem geplanten Dialog zur Lösung des Ukraine-Kriegs bleibt unklar, in welchem Rahmen die Friedensgespräche in Istanbul...