Der türkische Energie-Sektor soll in der ersten Januar-Woche einen Verlust von zwei Milliarden US-Dollar gemacht haben.
Bei der aktuellen Vorausschau bestehe die Gefahr, dass weitere sieben Milliarden Verluste hinzukommen werden. Das sagt jedenfalls der türkische Energieminister Taner Yıldız. Die Geldentwertung habe sich spürbar gemacht, zitiert Haberler.com Yıldız. Der Währungsverfall führt zwangsläufig zu einer Verteuerung der Importe. Denn Öl und Erdgas werden in US-Dollar gehandelt. Die höheren Kosten für Importe werden auf die Verbraucher abgewälzt.
Das wirkt sich auch negativ auf das ohnehin hohe Handelsbilanz-Defizit des Landes aus. Die Abhängigkeit der Türkei von Energie-Importen ist ausschlaggebend für das Defizit. Im November lag es bei 60,661 Milliarden US-Dollar. Die Türkei war damit auf Platz fünf der Länder mit den größten Defiziten bei der Handelsbilanz, berichtet die Zeitung Sözcü. Die Türkei versucht mit einer Importsubstitution dem Defizit entgegenzuwirken. Doch diese Strategie war bisher erfolglos.
2012 importierte die Türkei Güter im Wert von 236 Milliarden US-Dollar. Alleine 60 Milliarden US-Dollar fielen davon auf den Energie-Sektor, zitiert die Hürriyet das Mitglied des Welt-Energierats, Süreyya Yücel Özden.
Am Montag lag die Türkische Lira zum US-Dollar noch bei einem Kurs von 2,33. Im Laufe des Tages fiel sie auf ein Rekordtief von 2,39. Die türkische Notenbank will am Dienstag eine Sondersitzung abhalten, um einen Ausweg aus dem Währungsverfall zu diskutieren. Angesichts der sich verteuernden Energie-Importe, muss sich die Notenbank eine schnelle Lösung einfallen lassen. Offenbar wird sie den Leitzins erhöhen. Der liegt aktuell bei 4,5 Prozent.