Politik

Ukraine: „Historisches Abkommen“ mit EU umfasst nur Bruchteil des Originals

Der politische Teil des Assoziierungsabkommens ist unterzeichnet. Doch der „historische“ Schritt umfasst konkret nur 21 von 1.378 Seiten des ursprünglichen Freihandelsabkommens. Das sind umgerechnet zwei Prozent.
23.03.2014 00:05
Lesezeit: 1 min

Die EU und die Ukraine haben den politischen Teil ihres Assoziierungsabkommens am Freitag unterzeichnet. Die 28 Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union besiegelten mit der Unterschrift am Freitag in Brüssel die stärkere Anbindung der ehemaligen Sowjetrepublik an den Staatenverbund. Für den ukrainischen Ministerpräsidenten Arseni Jazenjuk ist die Unterschrift der Grundstein für eine spätere EU-Mitgliedschaft des Landes (mehr hier).

Doch der Schritt, den die Akteure selber als „historisch“ bezeichnen, umfasst konkret nur 21 von 1.378 Seiten jenes Freihandelsabkommens, das der ehemalige Premier Janukowitsch nicht unterzeichnen wollte. Das sind umgerechnet zwei Prozent.

Die 21 Seiten enthalten eine Präambel, einige allgemeine Grundsätze für die bilateralen Beziehungen und die Pläne für die gemeinsame Außen-und Sicherheitspolitik, etwa über Waffenlieferungen. Die EU verpflichtet sich auch die „territorial Integrität“ der Ukraine zu wahren.

Die übriggebliebenen 1.357 Seiten - eine weit reichende Angleichung der ukrainischen handelsrechtlichen Vorschriften und Standards der EU – sind auf einen „unbestimmten Zeitpunkt“ nach den Präsidentschaftswahlen in der Ukraine am 25. Mai verschoben worden.

Nach den Beitrittsaussichten der Ukraine gefragt, sagte Kanzlerin Merkel am Freitag: „Wir müssen sehen, wie die Diskussion in der Ukraine weitergeht.“ Der polnische Premier Donald Tusk sagte: „Das ist kein Thema für heute. Seien wir ehrlich, hat die Ukraine ernstere Probleme zu bewältigen ... Es gibt keine Notwendigkeit, den Lauf der Geschichte zu beschleunigen,“ zitiert ihn EUObserver.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schuldenbremse Wählerbetrug: 500 Milliarden Sonderschulden mit alten Bundestag - Das Ergebnis von CDU und SPD
10.03.2025

Die Wirtschaft sieht für die CDU einen klaren Auftrag für Umsetzung dringende Wirtschaftsreformen. Doch die SPD und auch die Grünen und...

DWN
Panorama
Panorama 25 Jahre London Eye: Ein Wahrzeichen mit stolzen Eintrittsgeldern
10.03.2025

Das London Eye, ursprünglich nur als temporäres Millennium-Projekt geplant, ist heute eines der bekanntesten Wahrzeichen Londons und...

DWN
Technologie
Technologie Kernfusionsreaktor: Deutschlands Weg zur Fusionsenergie
10.03.2025

Kernfusionsreaktor – eine Technologie mit gigantischem Potenzial, aber vielen offenen Fragen. Die CDU will Deutschland an die Spitze der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft: Großbaustelle für die neue Regierung
09.03.2025

Die desolate Lage der deutschen Wirtschaft wird eine der größten Herausforderungen für die neue Bundesregierung und das dringendste...

DWN
Panorama
Panorama Ostern: Werden zum Osterfest die Eier knapp?
09.03.2025

Rot, gelb oder grün - bunte Eier stoßen zum Osterfest nicht nur bei Kindern auf Begeisterung. Hunderte Millionen werden jedes Jahr...

DWN
Immobilien
Immobilien Genossenschafts-Wohnungen: Die letzte günstige Wohnoption?
09.03.2025

In Großstädten wie München ist bezahlbarer Wohnraum rarer als Gold. Wohnbaugenossenschaften stellen unter den Prinzipien der Selbsthilfe...

DWN
Technologie
Technologie Solarenergie im Keller: Immer mehr Haushalte speichern Strom
09.03.2025

Wer eine Solaranlage auf dem Dach hat, hat immer häufiger auch einen Batteriespeicher im Keller. Lohnt sich das?

DWN
Panorama
Panorama UN: Europa schlecht auf Kampf gegen künstliche Drogen vorbereitet
09.03.2025

UN-Fachleute warnen vor dem Vormarsch synthetisch hergestellter Substanzen. Sie fordern einen koordinierten internationalen Schutz gegen...