Der Internationale Währungsfonds ist offenbar kurz davor, ein 15 Milliarden Dollar schweres Kreditpaket für die wirtschaftlich angeschlagene Ukraine zu schnüren. Der IWF hoffe, dass eine entsprechende Einigung bis Mittwochabend stehe, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertraute Personen. Die offizielle Bekanntgabe könnte dann womöglich bereits am Donnerstag erfolgen.
Am Dienstag hatte der ukrainische Finanzminister Alexander Schlapak gesagt, dass die Regierung in Kiew über ein Kreditpaket im Volumen von 15 bis 20 Milliarden Dollar verhandele. Dabei machte die Ukraine offenbar entscheidende Zugeständnisse, denn am Mittwoch teilte ein Vertreter des staatlichen Energiekonzerns Naftogaz mit, dass das Land den Gaspreis für die heimischen Verbraucher ab Mai um mehr als 50 Prozent anhebt. Er kommt damit einer Forderung des IWF nach. Von einem Abkommen mit dem IWF hat die Europäische Union (EU) ihren Beitrag in Form von europäischen Steuergeldern abhängig gemacht. Das Angebot der EU hat ein Gesamtvolumen von rund elf Milliarden Euro von 2014 bis 2020.
Die höheren Gaspreise dürften aber auch eine Folge des Konflikts mit Russland sein. Der Nachbar hat die Macht über die Halbinsel Krim übernommen. Medienberichten zufolge will Russland als wichtigster Gas-Lieferant im zweiten Quartal Rabatte streichen.