Die radikale Islamistengruppe Isil schafft Experten zufolge die im Irak erbeuteten Waffen an ihren zweiten Kriegsschauplatz nach Syrien. Die oppositionelle Syrische Beobachterstelle für Menschenrechte berichtete am Freitag unter Berufung auf Mitarbeiter vor Ort, es sei irakisches Kriegsgerät auf den syrischen Straßen gesichtet worden. Gleichzeitig lasse die Isil in Syrien seit vier Tagen die Waffen schweigen. "Wir wissen nicht genau, warum", sagte der Leiter der Organisation, Rami Abdulrahman, der Nachrichtenagentur Reuters per Telefon. Nur nordöstlich von Aleppo sei die Gruppe weiter in Gefechte verwickelt. Die anderen Bürgerkriegsparteien setzten dagegen ihre Kämpfe fort.
Anhänger der Gruppe Islamischer Staat im Irak und der Levante (Isil) veröffentlichten im Internet Bilder von Kriegsgerät wie amerikanische Humvee-Geländewagen. Die Fahrzeuge seien über die Grenze nach Syrien gefahren worden, hieß es. Die Angaben konnten nicht überprüft werden.
Isil hat in den vergangenen Tagen bei ihrer Blitzoffensive im Irak unter anderem Mossul eingenommen, die zweitgrößte Stadt des Landes. Ihr sollen neben den Geländewagen auch Kampfhubschrauber in die Hände gefallen sein. Der Leiter von IHS Jane's Terrorism and Insurgency Centre, Matthew Henman, erklärte, die Gruppe werde nun sehr viel einfacher Material und Menschen über die Grenze schaffen können. "Leichte und schwere Waffen, Militärfahrzeuge und Geld", das bei der Einnahme Mossuls erbeutet worden sei, werde nun in die Wüstengebiete im Osten Syriens gebracht. Das seien die Regionen, die Isil als Aufmarschgebiete für ihre Angriffe nutze.