Aufgrund des Rubel-Verfalls gehen zahlreiche ausländische Unternehmen in Russland dazu über, ihre Produkt-Preise zu erhöhen. Am Dienstag hatte Apple seinen Online-Verkauf in Russland eingestellt. Drei Wochen zuvor hatte das US-Unternehmen den Preis für den iPhone 6 um 25 Prozent auf 39,990 Rubel erhöht. Doch der Dollar-Wert für ein iPhone 6 ist von 847 Dollar auf 585 Dollar gefallen.
Am 3. Dezember hat der US-Restaurantbetreiber McDonalds den Preis für ein Big Mac um 2,2 Prozent auf 94 Rubel erhöht. Der Dollar-Wert eines Big Macs ist von 1,77 Dollar auf 1,35 Dollar zurückgegangen. Seit Mitte November hat der Autobauer Renault die Preise für seine PKW um 8 Prozent angezogen.
Der Preis für ein Samsung Galaxy Note 4 hat sich um 14 Prozent von 34.990 auf 39.990 Rubel erhöht.
„Es herrscht das Gefühl vor, dass wir in einen Abgrund schlittern (…) Ich versuche das Geld so schnell wie möglich auszugeben, bevor es an Wert verliert“, zitiert Bloomberg eine russische Managerin eines Mosauer Chemieunternehmens, Elena Novgorodova. Im Verlauf der vergangenen Woche hat sie rund 30 Kilogramm Geflügel, Rind- und Schweinefleisch, 10 Packungen Buchweizen und Reis gekauft und verstaut.
Der russische Ökonom Igor Nikolajew sagte der Deutschen Welle:
„Das ist der Unterschied zwischen uns. Während die Industrie-Staaten in Krisen-Zeiten Einsparungen durchführen, versuchen sich die Russen so schnell wie möglich, vom schlechten Geld zu lösen. Da derzeit viel Geld ausgegeben wird, wird die Wirtschaft noch eine Weile auf den Beinen bleiben.“
„Die Menschen beeilten sich, teure Dinge wie Plasma-Fernseher, Tablets, Notebooks und so weiter zu kaufen, um ihre Rubel zu retten, die dramatisch an Wert verlieren“, zitiert AFP Maria Wakatowa von der Consulting-Firma Watcom.
Der chinesische Autohersteller Geely Automobile Holdings Ltd. hat damit begonnen, die Einzelhandelspreise von Fahrzeugen in Russland zu erhöhen. Doch auch der US-amerikanischer Getränke- und Lebensmittelkonzern PepsiCo erhöht seine Getränke-Preise. Mediamarkt will überprüfen, ob seine Filialen in Russland nicht überdimensioniert seien. Der Online-Verkauf soll künftig im Vordergrund stehen. Mehrere Filialen stehen vor der Schließung.
Aus Furcht vor einer Staatspleite ziehen Anleger ihr Geld aus Russland ab. Dadurch verlor der Rubel allein seit Wochenbeginn rund 20 Prozent seines Wertes und taumelte von Rekordtief zu Rekordtief.