Das Defizit in der US-Handelsbilanz hat sich im Dezember so stark ausgeweitet wie seit gut zwei Jahren nicht mehr. Der Saldo zwischen Exporten und Importen lag bei 46,6 Milliarden Dollar, nach 39,8 Milliarden Dollar im November, wie das Handelsministerium in Washington am Donnerstag bekanntgab.
Der Anstieg von gut 17 Prozent war der größte Zuwachs seit Juli 2009. Grund war ein Anziehen der Importe, während die Exporte - wohl auch wegen des starken Dollars - sanken. Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem leichten Rückgang des Defizits auf 38 Milliarden Dollar gerechnet.
Die Außenhandelsdaten könnten Experten zufolge dazu führen, dass die US-Wirtschaft Ende 2014 etwas schwächer als die jüngst gemeldeten 2,6 Prozent wuchs. Die auf das Jahr hochgerechnete Wachstumsrate könnte nun um rund 0,3 Prozentpunkte niedriger ausfallen, sagte Analyst Gennadiy Goldberg von TD Securities in New York.
In der amerikanische Wirtschaft macht sich erstmals Unmut über den starken Dollar breit. Dieser führt dazu, dass ihre Export-Güter teurer werden. Sie verlieren international an Wettbewerbsfähigkeit. Doch US-Finanzminister Jack Lew ist der Ansicht, dass ein „starker Dollar eine gute Sache ist“.