Gemischtes

Bundesregierung will Anbau von Genmais verbieten

Deutschland hat das Anbau-Verbot für Genmais bei der Europäischen Union angemeldet. Zehn EU-Länder wie etwa Frankreich, Ungarn und Österreich haben ein entsprechendes Verbot bereits bei der EU-Kommission angekündigt.
01.10.2015 00:34
Lesezeit: 1 min

Nach langen Schweigen hat sich die deutsche Bundesregierung nun für ein Verbot des Genmais-Anbaus ausgesprochen. In dem Schreiben des Bundeslandwirtschaftsministeriums vom Mittwoch an die EU-Kommission wird die Aussaat mehrerer genetisch veränderter Organismen (GVO) auf dem Hoheitsgebiet der Bundesrepublik untersagt.

„Der Anbau des gentechnisch veränderten Maises ist unvereinbar mit der in Deutschland üblichen Ackernutzung“, heißt es in dem Schreiben, das der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. Es sei mit negativen Folgen für den konventionellen und ökologischen Maisanbau zu rechnen.

Eigentlich entscheidet die EU über Anbaugenehmigungen. Seit diesem Jahr können Mitgliedsstaaten jedoch ein nationales Verbot erlassen. Mit dem nun an die EU-Kommission abgesandten Schreiben unternimmt Bundesagrarminister Christian Schmidt den ersten Schritt eines Verbotsverfahrens. Die EU-Kommission muss nun den Konzernen, die eine Anbaugenehmigung für ihre GVO-Nutzpflanzen beantragt haben, den deutschen Wunsch auf einen Vertriebsverzicht übermitteln. Erst wenn dies von den Unternehmen abgelehnt wird, kann nach den EU-Regeln der Anbau per nationaler Gesetzgebung untersagt werden.

Der EU-Kommission zufolge haben bereits zehn Länder derartige Verbote gefordert: Lettland, Griechenland, Frankreich, Kroatien, Österreich, Ungarn, Niederlande, Belgien, Polen und Litauen.

Unmittelbar betroffen sind die Konzerne Monsanto, Syngenta, Dow AgroScienes und DuPont-Pioneer, die Anträge für den Anbau von acht Genmais-Sorten in Brüssel gestellt haben, die teilweise bereits genehmigt wurden.

Mit genetisch veränderten Sojabohnen und anderen Produkten machen die Agrarkonzerne weltweit Milliardenumsätze. GVO-Befürworter werben unter anderem mit höheren Erträgen. Gegner verweisen auf nicht restlich geklärte Risiken.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Fast 3000 Dollar: Goldpreis erreicht neuen Höchststand
13.03.2025

Zölle, Gegenzölle, Strafzölle: Der von den USA entfachte Handelsstreit treibt Anleger zum Gold als sicheren Hafen. Seit dem Amtsantritt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Volkswagen-Absatzrekord: VW verkauft mehr Currywürste als Autos
13.03.2025

Vegan war gestern: Sie ist seit Jahren das meistverkaufte Produkt der Marke Volkswagen: die VW-Currywurst. Und während der Autoabsatz...

DWN
Panorama
Panorama Ukraine-Krieg: Moskau meldet die Befreiung der Stadt Sudscha im Gebiet Kursk
13.03.2025

Moskaus Streitkräfte haben nach eigenen Angaben die seit sieben Monaten von ukrainischen Truppen besetzte Kleinstadt Sudscha im...

DWN
Immobilien
Immobilien Offene Immobilienfonds in Schockstarre: Anleger ziehen Milliarden ab - wie geht es weiter?
13.03.2025

Aktuelle Daten zeigen, dass Anleger Summen in Milliardenhöhe aus offenen Immobilienfonds abziehen. Januar war der schlimmste Monat seit...

DWN
Politik
Politik AfD scheitert mit Klage gegen geplante Änderung des Grundgesetzes - Linke stimmen auch dagegen
13.03.2025

Die AfD ist mit dem Versuch gescheitert, die Sondersitzung des Bundestags mit den Beratungen über eine Änderung des Grundgesetzes zu...

DWN
Politik
Politik US-Regierung droht Shutdown – Schumer warnt vor parteipolitischer Blockade
13.03.2025

Der US-Senat steht vor einer wegweisenden Abstimmung, die das Risiko eines Regierungsstillstands birgt. Laut dem Minderheitsführer der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mietpreisbremse: Wie Conny Mieter-Ansprüche juristisch gegen Eigentümer durchsetzt
13.03.2025

Was einst schon einmal dem Start-up Flightright GmbH bei Flugreisen geglückt ist, nämlich für Verbraucher bei Airlines Entschädigungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rheinmetall rüstet auf: Rüstungskonzern plant Aufstockung auf 40.000 Mitarbeiter
13.03.2025

Das Waffengeschäft boomt und damit Deutschlands größter Rüstungskonzern Rheinmetall: Die Auftragsbücher sind so voll wie nie. Der...