Politik

Syrien und Russland drängen Terror-Milizen bei Homs zurück

Syrien und Russland haben die wichtigste Anhöhe der Stadt Homs vom IS befreit. An der Grenze zur Türkei steht unter anderem die früher von den USA unterstützte al-Nusra-Front vor einer totalen Niederlage. Die Kurden-Verbände drängen Söldner und Milizen auch in Aleppo zurück.
17.02.2016 17:38
Lesezeit: 2 min

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Am Mittwoch hat die syrische Armee (SAA) mit Unterstützung der russischen Luftwaffe in der Provinz Homs die wichtigste Anhöhe von Tal Al-Kassarat vom IS zurückerobert, meldet Al-Masdar News. Nach Informationen lokaler Medien soll die SAA eine Großoffensive auf die Verteidigungslinien des IS in Jabal Al-Mahsaa gestartet haben. Sollte es den Regierungstruppen und den Russen gelingen, Jabal Al-Mahsaa komplett zurückzuerobern, würden sie eine vorteilhafte Ausgangsstellung haben, um die Stadt Karjatain vom IS zu befreien.

Am Dienstag hat die SAA mit Unterstützung der russischen Luftwaffe einen strategisch wichtigen Hügel erobert, der zuvor von der Al-Nusra-Front und der Freien Syrischen Armee (FSA) kontrolliert wurde, berichtet Al-Masdar News. Der Hügel Tal Gazaleh in der Provinz Latakia befindet sich direkt an der Grenze zur Türkei. Er gibt der SAA die Möglichkeit, das türkische Terrain zu überblicken.

Ebenfalls am Dienstag haben die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), die überwiegend aus Kurden-Milizen und teilweise aus arabischen Kämpfern bestehen, die Stadt Marea im Norden von Aleppo von den Rebellen zurückerobert, so Al-Masdar News. Marea befindet sich etwa 20 Kilometer entfernt von der türkischen Grenze. Die SDF und Kurden-Milizen bei ihrem erfolgreichen Vorstoß in Aleppo die Rebellen das Hanaan-Krankenhaus erobert. Zudem konnten sie über den Al-Castillo-Kreisel die Feuerkontrolle erringen und die Rebellen von der Versorgung in Richtung Norden der Stadt Aleppo abschneiden, so Al-Masdar News.

Der FSA und der Al-Nusra-Front droht an der syrischen Grenze zur Türkei die totale Niederlage. Sollte auch die nordsyrische Stadt Azaz von den Kurden-Milizen der YPG erobert werden, hätten die Rebellen nur noch die Option, Syrien zu verlassen oder sich vollständig zu ergeben.

Der türkische Premier Ahmet Davutoğlu hatte zuvor eine diesbezügliche Warnung an die YPG gerichtet. „Wir werden Azaz nicht fallen lassen“, sagte Davutoglu laut dem Sender NTV. „Die YPG werden nicht den Euphrat nach Westen überschreiten können und nicht östlich von Afrin (vorrücken).“ Die Türkei befürchtet, dass nach dem Fall der Stadt Azaz, ein feindseliger „kurdischer Korridor“ entsteht, der die Türkei destabilisiert. Deshalb nimmt die Türkei die YPG-Milizen in Syrien seit Tagen unter Beschuss. Russland stuft die Angriffe des Nato-Staats Türkei als einen Bruch des internationalen Völkerrechts ein und hat bereits den UN-Sicherheitsrat eingeschaltet.

Die Türkei fordert die Einrichtung einer zehn Kilometer breiten Schutzzone in Nordsyrien. Das Gebiet solle auch die Stadt Azaz umfassen, sagte der stellvertretende türkische Ministerpräsident Yalçın Akdoğan am Mittwoch dem türkischen Fernsehsender AHaber. Regierungstruppen und Kurden-Milizen wäre der Zugang zu dieser Schutzzone verboten.

Der syrische UN-Botschafter Baschar Jaafari hingegen hat am Mittwoch die aktive Unterstützung der Kurden-Milizen durch die Regierung in Damaskus verkündet. „Der Erfolg im Norden von Syrien, ist als gemeinsamer Erfolg der syrischen Armee und der syrischen Kurden zu werten. Jeder profitiert von der direkten Unterstützung durch die syrische Armee“, zitiert die Nachrichtenagentur Anadolu Jaafari.

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