Politik

Britischer Minister: EU zerfällt wegen massiver Einwanderung

Der britische Arbeitsminister Ian Duncan Smith sieht die EU wegen der unkontrollierten Einwanderung vor dem Zerfall. Daher ist der Parteifreund von David Cameron für den Austritt Großbritanniens aus der EU. Die offenen Grenzen stellten ein unkalkulierbares Sicherheitsrisiko dar.
22.02.2016 00:12
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der britische Arbeitsminister Smith befürchtet, dass Großbritannien vor große Sicherheitsprobleme gestellt würde, wenn das Land in der Europäischen Union verbleibt. Die EU befinde sich in einem Zerfallsprozess (meltdown), der durch die unkontrollierte Einwanderung ausgelöst worden sei.

Smith: „Es scheint, als sei die EU unfähig, die massive Einwanderungswelle, nicht nur aus Syrien, sondern auch aus diversen anderen Ländern, in den Griff zu bekommen. Wir hören von Pakistanis, welche nach Ungarn kommen und ein Problem haben. Wir sehen verschiedene Personen aus unterschiedlichen Teilen des Iran, welche zu uns kommen. Sie kommen nicht alle nur aus einem Land“, zitiert der Guardian aus einem Interview, das Smith der BBC gegeben hat. Die EU sei nicht in der Lage, gemeinschaftlich zu handeln. Und genau das führe zu Spannungen.

Die offenen Grenzen stellen für ihn das größte Problem dar. Er fragt sich, was in einigen Jahren mit jenen geschieht, die in Europa Aufenthaltstitel oder Pässe ausgestellt bekommen haben. Seiner Ansicht nach gäbe es keine Möglichkeit, deren Einreise zu kontrollieren oder gar zu steuern. Smith: „Und was machen wir, wenn diese Leute eines Tages nach Großbritannien kommen?“ Was aus den unkontrollierten Wanderungsbewegungen resultieren kann, hätte man in Paris gesehen. Dieses Problem sei nicht zu lösen, wenn alle Grenzen offen sind und „wir keine Möglichkeit haben, deren Pässe genau zu kontrollieren“.

Der frühere Vorsitzende der Tories stellt sich damit gegen Premier David Cameron. Dieser vertritt die These, dass ein Verleib in der EU genau das Gegenteil bewirke - nämlich mehr Sicherheit. Durch gemeinsame Anstrengungen gegen den Terror, etwa durch Europol, erhöhe sich die Sicherheit in Großbritannien.

Auch Camerons Parteifreund Boris Johnson hat sich auf die Seite der Brexit-Befürworter gestellt. Der Londoner Bürgermeister wirbt der BBC zufolge für einen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Cameron sagte am Sonntag in der BBC, der Austritt wäre ein „Sprung in die Dunkelheit“. Die Idee von nationaler Souveränität sei eine Illusion.

Am 23. Juni stimmen die Briten darüber ab, ob sie in der EU bleiben oder austreten wollen. Bisher ist in der Geschichte der EU noch nie ein Land ausgetreten. London trat 1973 der Gemeinschaft bei - damals hieß sie noch Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). Bereits 1975 gab es ein Referendum, damals stimmten die Briten mit breiter Mehrheit für den Verbleib.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Mithilfe des GENIUS Act und grüner Energie ermöglichen wir ein neues, konformes, sicheres und umweltfreundliches digitales Vermögenserlebnis.

Sind Sie es leid, jeden Tag den Markt zu beobachten? Erfahrene Anleger nutzen die IOTA Miner-App, um jeden Tag ganz einfach ein passives...

DWN
Finanzen
Finanzen Novo Nordisk-Aktie: Wie der Weltmarktführer ins Straucheln geriet
05.08.2025

Milliardenmarkt verspielt: Novo Nordisk-Aktie stürzt nach Kopien-Schock und Produktionspannen ab – und die Konkurrenz wittert ihre...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis vor neuem Höhenflug: Zinshoffnungen, Charttechnik und geopolitische Spannungen treiben das Edelmetall
05.08.2025

Der Goldpreis nähert sich erneut einem Rekordhoch – doch was steckt wirklich hinter der aktuellen Rally? Zwischen geopolitischen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-USA Energiedeal: Realistisch oder 750 Milliarden Dollar Utopie?
05.08.2025

Mit dem beigelegten Zollstreit zwischen der EU und den USA geht auch ein Energieabkommen einher, das die EU verpflichtet, US-Energie im...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kritik an Zolldeal mit den USA: EU-Kommission rügt Klingbeil wegen öffentlicher Äußerungen
05.08.2025

Die EU-Kommission hat überraschend scharfe Kritik an Bundesfinanzminister Lars Klingbeil geäußert. Anlass sind dessen kritische...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft DSV schluckt DB Schenker: Markt in Aufruhr
05.08.2025

Milliardendeal ohne Rücksicht: DSV übernimmt DB Schenker, wird weltgrößter Logistiker – und Konkurrenten wie Belegschaft fragen sich,...

DWN
Panorama
Panorama Digital erschöpft: Warum Freizeit kaum noch offline stattfindet
05.08.2025

Ob Restaurantbuchung, Streaming, Social Media oder News: Ein Großteil der Freizeit der Deutschen spielt sich mittlerweile online ab. Doch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wie KMU sich gegen die Folgen von Extremwetterereignissen wappnen können
05.08.2025

Starkregen, Hitzeperioden, Hagel oder Orkane – extreme Wetterlagen nehmen zu und treffen Unternehmen jeder Größe. Besonders kleine und...

DWN
Panorama
Panorama Letzte Hoffnung gegen den Müll: UN verhandeln über Plastikpakt
05.08.2025

Plastik ist überall: in der Luft, im Wasser, auf den höchsten Gipfeln und in den tiefsten Ozeangräben. Die weltweite Vermüllung hat...