Ein Passagierflugzeug von EgyptAir mit 66 Menschen an Bord ist nach offiziellen Angaben vermutlich über dem Mittelmeer abgestürzt, wie Reuters berichtet. Die Maschine habe sich auf dem Flug von Paris nach Kairo befunden. Sie sei kurz nach dem Eintritt in den ägyptischen Luftraum vom Radar verschwunden, erklärte das Unternehmen über den Kurznachrichtendienst Twitter. Rettungskräfte hätten mit der Suche nach dem Airbus A320 begonnen, teilte das zuständige Ministerium mit. Einen Hilferuf hätten die Piloten nicht abgesetzt, berichtete die Zeitung Ahram. Den letzten Kontakt mit der Flugzeugbesatzung habe es zehn Minute vor dem Verschwinden der Maschine gegeben.
Die griechischen Fluglotsen hätten ihre ägyptischen Kollegen darüber informiert, dass sie den Kontakt zu der Maschine verloren hätten, sagte der Chef der zuständigen Behörde in Ägypten der Zeitung New York Times. „Die Piloten haben keinen Hilferuf abgesetzt und nichts über einen Verlust an Höhe gesagt. Sie sind einfach verschwunden.“ In dem zwölf Jahre alten Flugzeug befanden sich 56 Passagiere, darunter ein Kind und zwei Säuglinge. Dazu kommen zehn Besatzungsmitglieder.
Im Oktober 2015 war ein Airbus der russischen Gesellschaft Metrojet über dem Sinai abgestürzt. Dabei kamen alle 224 Menschen an Bord ums Leben. Russland und auch westliche Staaten gehen davon aus, dass die Maschine durch einen Bombenanschlag zum Absturz gebracht wurde. Insider hatten berichtet, dass ein EgyptAir-Mechaniker den Sprengsatz in das Flugzeug gebracht hatte. Er hatte den Angaben zufolge einen Cousin bei der Extremistenmiliz Islamischer Staat in Syrien.
Zur Nationalität der mutmaßlichen Opfer machte EgyptAir auf Twitter Angaben. Demnach handele es sich um 30 Ägypter, 15 Franzosen, 2 Iraker, 1 Briten, 1 Belgier, 1 Saudi, 1 Kuwaiti, 1 Sudanesen, 1 Tschader, 1 Portugiesen, 1 Kanadier und einen Algerier. Zum Twitter-Account von EgyptAir.
Die wichtigsten Entwicklungen im Überblick:
12.50 Uhr - Der griechische Verteidigungsminister Panos Kammenos gibt erste Details des Absturzes bekannt: Um 03.39 Uhr sei das Flugzeug südlich und südöstlich von Kassos und Karpathos unterwegs gewesen. Kurz nachdem es in den ägyptischen Luftraum in einer Höhe von gut 11.000 Meter eingeflogen sei, sei es in Kurven niedergegangen: Erst 90 Grad nach links, dann 360 Grad nach rechts, sagt Kammenos. Die Suche nach dem Wrack habe bislang keinen Erfolg gehabt.
12.34 Uhr - Der französische Präsident Francois Hollande gibt die EgyptAir-Maschine auf. Es sei leider klar, dass das Flugzeug verloren und im Meer versunken sei, sagt er. Die Ursache sei völlig offen, es könne nichts ausgeschlossen werden.
10.35 Uhr - Das ägyptische Außenministerium schickt ein Beileidsschreiben an Frankreich. Dies ist der erste offizielle Hinweis von ägyptischer Seite darauf, dass der Airbus mit 66 Menschen an Bord abgestürzt ist, obwohl das Wort Absturz nicht benutzt wird. Beide Länder hätten vereinbart, eng bei der Suche nach den Unglücksursachen zusammenzuarbeiten, heißt es lediglich.
09.26 Uhr - Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi ruft für den Donnerstagmorgen den nationalen Sicherheitsrat zusammen. Ministerpräsident Scherif Ismail sagt auf die Frage nach einem Terroranschlag, derzeit könne nichts ausgeschlossen werden.
09.15 Uhr - Frankreich beteiligt sich an der Suche nach dem vermissten Airbus. Das Außenministerium kündigte an, Flugzeuge und Boote in die Region ins Mittelmeer zu entsenden. An Bord der Maschine befanden sich 15 Franzosen, wie das Ministerium zudem bestätigte.
08.17 Uhr - Eine ägyptische Militäreinheit erhielt um 4.26 Uhr ein Signal über einen Notfall bei der Maschine, wie das zuständige Ministerium erklärte.
08.14 Uhr - Die griechischen Fluglotsen haben mit den Piloten gesprochen, als diese den griechischen Luftraum durchquerten. Dabei sei nicht von Problemen die Rede gewesen, sagte der Chef der zuständigen Behörde. Die Maschine verschwand zwei Minuten nach dem Verlassen des griechischen Luftraums von den Radarschirmen.
08.11 Uhr - Die französische Regierung schließt im Fall des vermissten Flugzeugs nichts aus, wie Ministerpräsident Manuel Valls sagte.
07.48 Uhr - Unter den 56 Passagieren des vermissten Flugzeugs sind nach der ägyptischen Luftfahrtbehörde 30 Ägypter, 15 Franzosen, ein Brite und ein Belgier. Zudem waren zehn Besatzungsmitglieder an Bord.