Politik

Griechenland: Importe brechen wegen Krise ein

Die Griechen haben kein Geld mehr für den Konsum. Daher sind im Juli auch die Importe massiv eingebrochen. Das leichte Wachstum bei den Exporten kann diese negative Entwicklung nicht ausgleichen.
18.09.2012 23:54
Lesezeit: 1 min

Die Leistungsbilanz Griechenlands wies im Juli das erste Mal seit über zwei Jahren wieder einen Überschuss aus. Der Leistungsbilanzüberschuss betrug zur Mitte des Jahres 642 Millionen Euro. Im Vergleich dazu erlitt Griechenland noch im selben Monat des Vorjahres ein Leistungsbilanzdefizit von 880 Millionen Euro. Dies teilte nun die Griechische Nationalbank mit.

Doch die Entstehung des Leistungsbilanzüberschusses zeigt keineswegs eine positive Entwicklung. Die Exporte sind zwar um 43 Millionen beziehungsweise um 3,9 Prozent gestiegen. Doch den größten Teil machte der massive Einbruch der Importe aus: Sie gingen um 346 Millionen oder 15,8 Prozent zurück.

Der massive Einbruch der Importe zeigt, wie wenig Geld die Griechen haben, um Waren einzuführen. Die Entwicklung zeichnete sich auch schon bei den Umsätzen im Einzelhandel ab. Im August nahm der griechische Einzelhandel um 40 Prozent weniger ein (mehr hier).

Der Überschuss in der Kapitalverkehrsbilanz ging im Juli im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls zurück. Wie die griechische Nationalbank mitteilt, ist dies darauf zurückzuführen, dass andere EU-Länder ihre Kapitaltransfers an die griechische Regierung einstellten. Im Juli 2012 lag der Überschuss der Kapitalverkehrsbilanz bei 254 Millionen Euro. In diesem Jahr ist der Wert auf 151 Millionen Euro zusammengeschmolzen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzverwalter: „Enorme Geldverbrennung“ bei Wirecard
11.07.2025

Der Anwalt Jaffé ist seit fünf Jahren mit der Sicherung des übrig gebliebenen Vermögens beschäftigt. Er fand nach eigenen Angaben im...

DWN
Finanzen
Finanzen Kupferpreis explodiert: Was Trumps Zollfantasien auslösen
11.07.2025

Eine 50-Prozent-Zollandrohung von Trump lässt den Kupferpreis durch die Decke schießen – und sorgt für ein historisches Börsenchaos....

DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Jahreszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise beim Mischkonzern
10.07.2025

Jetzt ist der Milliardenverlust bei der Baywa amtlich: Das Minus von 1,6 Milliarden Euro ist vor allem auf Abschreibungen bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Rechnung für die Private-Equity-Branche: 79 Milliarden
10.07.2025

Donald Trumps Zollkurs und globale Kriege setzen der Private-Equity-Branche massiv zu. Was hinter dem dramatischen Kapitalschwund steckt...

DWN
Politik
Politik „Kleiner Lichtblick für die Ukraine“ nach Trumps Kehrtwende
10.07.2025

Der Kurswechsel der USA beim Waffenlieferprogramm für die Ukraine dürfte die Gespräche europäischer Staats- und Regierungschefs in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende: Industriestandort gefährdet
10.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....