Der französische Botschafter in den USA, Gerard Araud, schaut mit Pessimismus auf die Ukraine-Krise. Der russische Präsident Wladimir Putin habe seine Gegner ausmanövriert und die Ukraine gedemütigt. Er unterstütze auch weiterhin pro-russische Separatisten und missachte den Waffenstillstand.
Putin habe gewonnen, weil „wir nicht bereit waren, für die Ukraine zu sterben“, zitiert Bloomberg den Chef-Diplomaten. Der russische Präsident sei kein „geopolitischer Schachspieler“, sondern ein „Poker-Spieler“, der aufs Ganze gehe. Doch der Westen sei nicht bereit, dasselbe zu tun.
Allerdings mache es keinen Sinn mehr, Waffen oder Soldaten in die Ukraine auszusenden. Ein derartiger Schritt würde den Krieg lediglich verlängern und zu einem „noch größeren Sieg“ der Russen führen. Die Ukrainer könnten nicht gewinnen. Die Sanktionen hingegen müssten aufrechterhalten werden.
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko habe seine Niederlage schon eingestanden. Bezüglich der Lieferung von französischen Kriegsschiffen der Klasse Mistral sagt Araud: „Egal, wie wir uns entscheiden, es wird ein Desaster für uns.“
Zum einen habe Frankreich vertragliche Verpflichtungen. Diese müsse Paris normalerweise einhalten, um im Nachhinein keine Schadensersatz-Zahlungen zu leisten. Zudem hängen viele Arbeitsplätze an dieser Lieferung. Doch zum anderen könnte Putin französische Waffen gegen die Ukraine oder europäische Verbündete richten.