Politik

Merkel-Berater will EU-Einreiseverbot für Rebellen

Lesezeit: 1 min
05.11.2014 13:02
Der außenpolitische Berater von Merkel schließt aus, dass die EU die Wahlen in der Ostukraine anerkennt. Zudem sollen die neugewählten Rebellenführer mit Visa-Verboten belegt werden, so seine Forderung. Weitere Wirtschaftssanktionen gegen Russland erwähnte er nicht.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

In der Bundesregierung werden nach den Wahlen in den von Rebellen beherrschten Gebieten in der Ostukraine neue Sanktionen erwogen. Der außenpolitische Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Christoph Heugsen, schlug am Mittwoch in Berlin vor, Spitzenbeamte der neugewählten Führungen der Rebellengebiete um Donzek und Lugansk mit EU-Einreiseverboten zu belegen. „Das sind Leute, von denen ich sagen würde, dass man sie auf die Liste mit Visaverboten setzen sollte“, sagte Heusgen auf einer Veranstaltung der Deutsch-Atlantischen Gesellschaft in Berlin. Neue Wirtschaftssanktionen gegen Russland erwähnt er dagegen nicht.

Heusgen schloss aus, dass die EU die Wahlen in beiden Gebieten anerkennen werde. Die Wahlen sei ein klarer Bruch des zwischen der Ukraine, Russland und den Rebellen im September ausgehandelten Minsker Abkommens. Dieses habe Regionalwahlen nach ukrainischem Recht vorgesehen. „Für den ukrainischen Präsidenten Poroschenko ist es ein Schlag, dass die Vereinbarungen nun nicht umgesetzt werden“, sagte Heusgen. Denn Poroschenko habe in Minsk weitreichende Autonomierechte für die Ostukraine angeboten, die im Rest des Landes sehr umstritten seien und seiner Partei bei der Parlamentswahl vor einer Woche „mindestens zehn Prozent“ der Stimmen gekostet hätten. Mittlerweile hat Poroschenko allerdings neue Truppen in den Osten des Landes geschickt.

Im Verhalten Russlands sei das Muster zu erkennen, an den Außengrenzen Gebiete zu schaffen, die die jeweilige Zentralregierung der betroffenen Länder nicht mehr kontrolliere. Dies treffe etwa für den moldawischen Landesteil Transnistrien, das zu Georgien gehörende Abchasien oder nun in der Ostukraine zu. „Allerdings sind die Gebiete in der Ostukraine zehnmal so groß wie Transnistrien“, sagte er.

Russland machten die westlichen Sanktionen und der niedrige Ölpreis zu schaffen, sagte Heusgen. Der Wiederaufbau der durch die Kämpfe zwischen ukrainischen Verbänden und den prorussischen Milizen erheblich zerstörten Gebiete um Donezk und Lugansk werde teuer werden.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...

DWN
Finanzen
Finanzen Nach Trumps missglücktem Finanztrick: Stillstand der US-Regierung doch noch abgewendet
21.12.2024

Der US-Kongress hat einen drohenden Stillstand der Regierungsgeschäfte im letzten Moment abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus...