Politik

Harte Sparmaßnahmen: Griechenland erwartet Massenproteste

Am Mittwoch wird es in großen Teilen Griechenlands zu einem Stillstand kommen. Die Gewerkschaften haben zum Streik aufgerufen. Der Widerstand in der Bevölkerung gegen das neuerliche Sparpaket verschärft sich. 90 Prozent der Griechen empfinden die Sparmaßnahmen als unfair.
24.09.2012 15:11
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Wirtschaft Serbiens angeschlagen: 60.000 Firmen zahlungsunfähig

Auf Griechenland wird ein Herbst der Unruhen zukommen. Bereits heute sind griechische Journalisten in einen 24 Stunden Streik getreten. Doch Mitte der Woche bahnt sich ein Massenprotest an. Der erste herbstliche Generalstreik ist bereits der 17. in diesem Jahr und er wird nicht der letzte sein. Die Gewerkschaften wollen am Mittwoch mit dem Streik ihren Unmut über die jüngst geplanten Einsparungen demonstrieren, die ihrer Meinung nach das Land in noch größere Armut katapultieren werden. Die Opposition schließt sich dieser Meinung an. „Jeder wird diesen Maßnahmen entgegentreten, weil sie unfair sind“, sagte Panos Skourletis, der Pressesprecher der radikalen Linken Syriza dem Guardian.

Vor allem Beamte und Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft werden sich an den Streiks beteiligen. Aber auch eine Vielzahl Arbeitsloser wird sich an dem Massenprotest am Mittwoch beteiligen – die Arbeitslosigkeit liegt in Griechenland derzeit auf einem Rekordhoch von fast 24 Prozent. In Portugal haben die jüngsten Proteste gegen eine Erhöhung der Sozialversicherungsabgaben erst einmal zu einem Einlenken geführt (hier).

Jüngsten Umfragen zufolge glauben 90 Prozent der Griechen, dass die geplanten Sparmaßnahmen und Reformen unfair sind und die Armen des Landes noch tiefer in den Abgrund reißen werden, so Kathimerini. Wenngleich 67 Prozent für einen Verbleib Griechenlands in der Eurozone sind. Nur etwa ein Drittel der Befragten denkt, dass die Maßnahmen überhaupt eine positive Wirkung auf die finanzielle Lage Griechenlands haben werden.

Weitere Themen

EU plant Gesamtpaket für Griechenland, Spanien und Zypern

Opposition fordert Abstimmung im Bundestag zum ESM-Hebel

ESM: Umsetzung von Karlsruhe-Einwänden reduziert Feuerkraft

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...