Finanzen

Die Angst kehrt zurück: Asiatische Börsen geben nach

Die schlechten Konjunkturdaten aus Deutschland und die Ungewissheit bezüglich der Entwicklung der Schuldenkrise haben an den asiatischen Börsen für einen deutlichen Kursrückgang gesorgt. Aber auch das zögerliche Verhalten der chinesischen Zentralbank schürt die Angst der Investoren.
25.09.2012 12:05
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Kein Vertrauen: Zinsen für spanische Bonds steigen

Das weltweite Wirtschaftswachstum steht auf der Kippe. Trotz Erleichterung über die Entscheidung des Bundesverfassungsgericht und die angekündigten Interventionen der EZB (wenngleich diese noch nicht sicher sind – hier) blicken die Investoren wieder skeptischer in die Zukunft. Besonders der asiatische Aktienmarkt zeigte eine große Unruhe.

Die schlechten Daten vom Geschäftsklimaindex in Deutschland (hier) haben die Befürchtungen genährt, dass auch Europas stärkste Wirtschaftskraft sich nicht von den Auswirkungen der Schuldenkrise abkapseln kann. Deutschland als Exportnation ist ein wichtiger Faktor für das weltweite Wirtschaftswachstum und ist umgekehrt auch stark abhängig von einem solchen. Der FTSE Asia Pacific Index, ohne Japan, startete am Dienstag mit einem Minus von 0,5 Prozent und auch der Sydney S & P ASX 200 (-0,3%) und der SEOUL Kospi (-0,6%) legten einen Rückwärtsgang ein. Aber auch Tokios Nikkei 225 und der Yen starteten im roten Bereich. Besonders in China herrscht Nervosität. Der Shanghai Composite Index fiel um 0,2 Prozent und lag damit nur knapp 30 Zähler unter den 2.000er Level – das erste Mal seit Februar 2009.

Neben der schlechten wirtschaftlichen Situation in der EU und den USA ist allerdings auch der Disput zwischen Japan und China bezüglich der Besitzansprüche über eine Inselgruppe im Ostchinesischen Meer ein Faktor für die Entwicklung an der asiatischen Börse. Zudem hatten die Investoren erwartet, dass die chinesische Regierung aufgrund der Verlangsamung der chinesischen Wirtschaft ähnlich deutlich wie die Fed oder die EZB in die Geldpolitik eingreifen würde. Doch die chinesische Zentralbank und die Regierung in Peking sträuben sich noch. Bisher kam es lediglich zu einer Ankündigung von geplanten Infrastrukturausgaben in Höhe von 158 Milliarden Dollar.

Weitere Themen:

Griechenland: Finanzierungslücke von über 30 Milliarden Euro

Kalte Füße: EZB läßt Bond-Programm rechtlich prüfen

Inflations-Angst: Deutsche kaufen mehr, sparen weniger

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.