Technologie

Finanz-Informationen: Goldman steigt in das Daten-Business ein

Lesezeit: 1 min
25.11.2014 10:48
Goldman hat 15 Millionen US-Dollar in ein Startup namens Kensho investiert. Die Analyse-Plattform kann Millionen komplexer Finanz-Anfragen sofort beantworten, indem sie Personal-intensive menschliche Recherche-Arbeit automatisiert. Die Bank will die Plattform für ihre eigenen Geschäfte und die einiger Großkunden nutzen.
Finanz-Informationen: Goldman steigt in das Daten-Business ein

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Goldman hat 15 Millionen US-Dollar in ein Startup namens Kensho investiert. Kensho ermöglicht es großen Institutionen wie Banken, riesige Datenmengen zu verarbeiten. Die Analyse-Plattform kann Millionen komplexer Finanz-Anfragen gleichzeitig beantworten, indem sie Personal-intensive menschliche Recherche-Arbeit automatisiert. Wie die Financial Times berichtet, will die Bank die Plattform für ihre eigenen Geschäfte und die einiger Großkunden nutzen.

Kensho soll demnach eine Art Siri für Investoren, Analysten und Trader werden. Diese können dem System künftig Fragen stellen wie: „Was passiert mit den Aktien von amerikanischen Hausbauern, wenn ein Hurrikan der Kategorie Drei wütet?“

Experten zufolge will Goldman damit einerseits Personal-Kosten sparen, andererseits den brachliegenden Reichtum an „unstrukturierten“ Daten nutzbar machen. Damit sind Informationen aus Texten gemeint - im Gegensatz zu so genannten „strukturierten“ Daten, die aus Nummern bestehen und somit besser von Maschinen verarbeitet werden können. Forscher schätzen, dass circa 80 Prozent aller Daten in unstrukturiertere Form vorliegen. Diese Datenmengen genauso schnell analysieren und auswerten zu können wie numerische Daten böte Banken nicht nur beim Aktienhandel einen entscheidenden Vorteil.

Nadler zufolge war das Problem der Banken bisher, die begrenzte Anzahl der Daten-Analysten. „Diese grafischen und sprach-basierten Computer-Systeme machen Daten-Verarbeitung erstmals für das ganze Unternehmen zugänglich.“

Bisher war die Wall Street auf die 20 Prozent der Daten, die numerisch auslesbar sind, beschränkt“, so Kensho-Chef Daniel Nadler gegenüber dem Wall Street Journal. Eine Bank konnte lediglich Finanz-Statistiken und ähnliches in automatisierter Geschwindigkeit auswerten. Er vergleicht die Unfähigkeit, andere Ereignisse wie Ankündigungen der Zentralbank, geopolitische Ereignisse wie Kriege, Wetter-Phänomene oder technologische Produkt-Neuheiten in die Finanz-Analysen einzubeziehen, mit einer gewissen Blindheit: Das bisherige System gleiche demnach dem Versuch, „die Welt zu erfassen, wenn man ein Auge zuhält und das andere halb zusammenkneift“, so Nader.

Goldman sichert sich durch das Investment einen strategischen Vorteil vor den Mitinvestoren wie Google Ventures oder dem Medienunternehmen CNBC. Auch beim Firmennamen hat Goldman nachgeholfen: Die Bank empfahl von dem ursprünglichen Namen abzusehen: Mit dem Namen „Warren“ wollten die Kensho-Gründer ursprünglich auf den Multi-Milliarden-Investor Warren Buffet und den IBM Supercomputer „Watson“ anspielen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft USA: Gewinne der Unternehmen steigen auf Rekordhoch
30.09.2023

Trotz historisch hoher Zinsen können die USA eine Rezession offenbar vermeiden. Die Gewinne der Unternehmen sind auf ein neues Rekordhoch...

DWN
Politik
Politik Politik und Krankenkassen ruinieren den Medikamentenmarkt
30.09.2023

Seit etwa fünfzehn Jahren gibt es in Europa immer wieder Probleme bei der Versorgung von Patienten mit Medikamenten. Diese Situation wird...

DWN
Politik
Politik Milliardengrab Bundeswehr
29.09.2023

Der neueste Fehlgriff um Funkgeräte, die nicht in die Fahrzeuge passen, für die sie vorgesehen waren, ist nur das jüngste Beispiel für...

DWN
Politik
Politik Elon Musk kritisiert deutsche Migranten-Transporte nach Italien
30.09.2023

Tesla-Gründer Elon Musk hat kritisiert, dass deutsche Schiffe massiv illegale Migranten nach Italien transportieren, und spricht dabei von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Saudi-Arabien hält an Förderkürzungen fest – dies könnte sich auszahlen
29.09.2023

Saudi-Arabien treibt die Ölpreise in die Höhe, wirtschaftlich wie strategisch profitiert aber vor allem Russland. Seine jetzige...

DWN
Finanzen
Finanzen Sicherer Hafen? Ob sich Goldaktien lohnen
29.09.2023

Gold kratzte im Jahr 2023 am Allzeithoch. Doch Goldminenaktien notieren deutlich unter den Höchstständen von 2011. Bietet sich hier eine...

DWN
Politik
Politik Hausbesitzer sollen Heizung mieten, um Klima zu retten
29.09.2023

Die Klima-Sanierung der Heizung ist für viele Haus- und Wohnungseigentümer nicht bezahlbar. Daher kommt die Miete in Mode. Doch auch...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wie Chinas Dynamik erstickt wird
29.09.2023

Die wirtschaftliche Transformation Chinas zeigt einen Wandel hin zur innovationsgetriebenen Wirtschaft. Die Vorstellung, dass Demokratie...