Politik

MH17: Aufklärung wird unmöglich, Wrackteile werden „entsorgt“

Die Niederlande und die Rebellen im Osten der Ukraine haben sich darauf geeinigt, die letzten Wrackteile von MH17 zu entsorgen. Warum die für eine Aufklärung wichtigen Wrackteile nun einfach in den Müll geworfen werden, ist völlig unverständlich.
29.11.2014 00:18
Lesezeit: 1 min

Alle Wrackteile, die nicht von den niederländischen Ermittlern mitgenommen wurden, werden jetzt in der Ostukraine entsorgt.

Die Brucheile werden entsorgt. Gemäß dem mit den Holländern unterzeichneten Protokoll haben sie nur jene Fragmente mitgenommen, die sie für die Ermittlung benötigen. Den Rest werden wir einsammeln und entsorgen“, zitiert Ria Nowosti den Vizesprecher des Volksrates der selbsterklärten Donezker Volksrepublik Denis Puschilin.

Warum wichtige Wrackteile nun einfach in den Müll geworfen werden, ist völlig unverständlich. Bei normalen Flugzeugabstürzen werden alle noch so kleinen Teile gesammelt, um ein Puzzle über den Absturz erstellen zu können. In vielen Fällen geben die Wrackteile wichtige Aufschlüsse über die Ursache des Absturzes. Im Fall von MH17 scheint es indessen weder vom Westen noch von Russland ein gesteigertes Interesse an einer umfassenden Aufklärung zu geben. Gut möglich, dass die Geheimdienste zusammenarbeiten und verhindern wollen, dass die öffentliche Debatte über das Verbrechen ein schlechtes Licht auf ihr Wirken werfen könnte. 

Am vergangenen Sonntag – vier Monate nach dem Absturz der Passagiermaschine – ist die Bergung von Wrackteilen von Seiten der Niederlande abgeschlossen. Insgesamt seien in der Woche davor zwölf Eisenbahnwaggons und zwei Tieflader mit Trümmern der Boeing 777 der Malaysia Airlines beladen worden, teilte der niederländische Untersuchungsrat für Sicherheit (OVV) am Sonntag mit. Darunter seien Teile des Cockpits sowie des Leitwerks.

Von der ostukrainischen Stadt Charkow aus sollen die Teile in die Niederlande gebracht werden, wo eine Expertenkommission nach der Ursache des Absturzes forscht. Dafür soll unter anderem eine Rekonstruktion von Teilen des Flugzeugs erstellt werden.

Außer Wrackstücken konnten weitere sterbliche Überreste und persönliche Gegenstände geborgen werden, die ebenfalls in den Niederlanden untersucht werden. Dort haben Gerichtsmediziner inzwischen fast alle 298 Opfer des MH17-Absturzes identifiziert, von denen die meisten Niederländer waren.

 

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