Ein Rechenzentrum in den USA gewinnt den Strom für seine Server komplett aus Biogas: Eine Kläranlage liefert den Brennstoff, der in Brennstoffzellen zu Strom umgesetzt wird.
Die Pilotanlage in Cheyenne im US-Bundesstaat Wyoming besteht aus 200 Servern und ist an das Supercomputing Center der Universität Wyoming angeschlossen. Das Methan zur Stromerzeugung entsteht im Faulturm der Kläranlage und wird an das Rechenzentrum geleitet. Dort wandelt eine Brennstoffzelle mit 300 Kilowatt Leistung das Gas elektrochemisch in Strom um.
Siemens realisierte das kürzlich in Betrieb gegangene Pilotprojekt zusammen mit Microsoft und dem Unternehmen Fuel-Cell Energy. Den Betreibern zufolge gelten für die kleine Pilotanlage die gleichen hohen Anforderungen wie für große Rechenzentren: Die Stromversorgung der Server muss absolut zuverlässig und unterbrechungsfrei sein, um teure Datenverluste auszuschließen. Dazu kommen hohe Vorgaben für die Qualität der Versorgung - schon Spannungsspitzen oder -einbrüche im Milli-Sekundenbereich können den IT-Betrieb stören.
Eine Anbindung an das öffentliche Stromnetz hat das Zentrum nicht. Siemens entwickelte und installierte für die Anlage intelligente Steuerungs- und Überwachungstechnik sowie Energiemanagement-Software, damit die Server zu jeder Zeit stabil mit Strom versorgt sind. Die Partner wollen demonstrieren, dass sich mit intelligenter Hard- und Software auch kritische Installationen wie Rechenzentren mit alternativen Energiequellen zuverlässig betreiben lassen.