Deutschland

Statt Germanwings: Lufthansa baut Billigsparte Eurowings aus

Lesezeit: 1 min
03.12.2014 17:00
Die Billigsparte der Lufthansa heißt künftig Eurowings. Mit billigerem Personal soll sie mit anderen Airlines konkurrieren. Die erst 2013 neu aufgestellte Marke Germanwings wird im kommenden Jahr weitgehend verschwinden.
Statt Germanwings: Lufthansa baut Billigsparte Eurowings aus

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Lufthansa setzt beim Ausbau ihres Billigangebots komplett auf die Marke Eurowings. Die bereits bestehende Tochtergesellschaft erhält größere Flugzeuge und soll künftig kostengünstige Direktflüge sowohl innerhalb Europas als auch auf der Langstrecke anbieten, wie Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Mittwoch nach einer Aufsichtsratssitzung in Frankfurt ankündigte. Lufthansa will so anderen europäischen Billigfliegern wie Ryanair oder EasyJet die Stirn bieten. Die günstigere Kostenstruktur soll durch geringere Personalkosten bei Piloten und Kabinen-Crew sowie für Wartung und Flugbetrieb erreicht werden.

Die erst 2013 neu aufgestellte Billigmarke Germanwings wird im kommenden Jahr weitgehend verschwinden. Der Auftritt zum Kunden werde im dritten Quartal 2015 auf Eurowings umgestellt, kündigte Spohr an. Germanwings hat im vergangenen Jahr die Lufthansa-Verbindungen außerhalb der Drehkreuze Frankfurt und München übernommen und wird laut Spohr 2015 erstmals schwarze Zahlen schreiben. „Germanwings war ein Erfolg, aber wir müssen aus Kostengründen auf Eurowings wechseln“, erklärte der Lufthansa-Chef. Diese Marke sei auch auf anderen europäischen Märkten besser einsetzbar.

Die neue Gesellschaft sei als Plattform konzipiert, auf der mehrere Fluggesellschaften ihre Leistungen anbieten, sagte Spohr. Sie wird selbst über 23 eigene Airbus-Jets verfügen, die bis Ende 2017 die kleineren Flugzeuge der jetzigen Flotte ablösen. Dazu kommen 58 Germanwings-Flugzeuge und sieben A 330 für die Langstrecke, die von der deutsch-türkischen Lufthansa-Beteiligung SunExpress Deutschland in der neuen weiß-rot-blauen Eurowings-Bemalung betrieben werden.

Gelenkt wird Eurowings vom bisherigen Germanwings-Standort Köln. Mittelfristig will Lufthansa eine Eurowings-Holding im europäischen Ausland etablieren. Der Flughafen Köln-Bonn hatte sich nach Spohrs Worten gegen Düsseldorf und München durchgesetzt, weil dort ein 24-Stunden-Betrieb erlaubt ist. Der Aufsichtsrat des Dax-Konzerns hatte dem Konzept zuvor zugestimmt.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...