Technologie

EU hilft Frankreich und baut neue Generation von Träger-Raketen

Die europäischen Raumfahrtminister haben sich auf den Bau einer neuen Ariane-Trägerrakete geeinigt. Die Entscheidung nutzt vor allem der französischen Raumfahrtindustrie. Zuvor hatte sich das Land mit Deutschland heftige Diskussionen über die Zukunft des Ariane-Projekts geliefert.
31.12.2014 01:00
Lesezeit: 1 min

Nach Jahren der deutsch-französischen Streitigkeiten haben die EU-Minister diese Woche das neue Ariane-6-Programm beschlossen. Insgesamt werden drei Milliarden Euro in die Entwicklung der neuen Trägerrakete gesteckt. Die europäische Weltraumorganisation Esa erhält insgesamt 5,9 Milliarden für neue Projekte, wie etwa die zweite Phase der ExoMars-Mission im Jahr 2018.

Für die französische Raumfahrtindustrie ist diese Entscheidung besonders wichtig. Deutschland hatte zuvor um eine Reduzierung der Kosten plädiert.

Etwa die Hälfte davon geht in die Entwicklung der neuen Ariane-6, die ihren Premierenflug 2020 haben soll. Auf dem Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana soll zudem eine neue Startrampe gebaut werden. Die Beschlüsse wurden von Raumfahrtorganisationen und Industrie als Meilenstein für die künftigen Weltraumaktivitäten Europas gefeiert.

Das waren Entscheidungen zur Zufriedenheit aller, gefällt nach harten, aber sachlichen Diskussionen“, sagte der Chef des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Johann-Dietrich Wörner, der Nachrichtenagentur dpa. Lange hatten Deutschland und Frankreich gestritten, wie die Raketenentwicklung weitergehen solle. Für die französische Regierung sprach Staatssekretärin Geneviève Fioraso von einem historischen strategischen Weg eines souveränen Kontinents. Frankreich und Deutschland sind die beiden Hauptgeldgeber der Esa.

Frankreich wird 50 Prozent des Programms finanzieren und voraussichtlich mindestens den Gegenwert in Verträgen generieren. Ein weiterer Teil des Deals: Die Airbus Group und der französische Triebwerkshersteller Safran planen ein gemeinsames Raumfahrt-Unternehmen, um beim Raketenbau die Kräfte im Wettbewerb mit der Konkurrenz in den USA zu bündeln, berichtet die FT.

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