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Derzeit ist die Einführung des Euros kein Thema in Tschechien, versicherte der tschechische Präsident, Vaclav Klaus, in einem Interview mit Bloomberg. Vaclav Klaus bezeichnet sich selbst als „Euro-Realist“ und betont, er unterstütze die europäische Integration, könne sich aber nicht mit der Zentralisierung, Harmonisierung und Standardisierung anfreunden. „Wir akzeptieren mit einigem Widerstand die Bedingungen für den Einstieg“ in die EU, so der tschechische Premier. „Wir waren uns der Tatsache bewusst, dass die Einführung des Euros eine Bedingung zum EU-Beitritt war“, ergänzt er. „ Aber wir sind sehr zufrieden mit der Tatsache, dass es für diese Einführung keinen Zeitplan gibt.“ So „können wir vielleicht im Jahre 2074 der gemeinsamen Währungsunion beitreten“, niemand dränge das Land.
Ähnlich sehen es auch die EU-Länder Polen, Ungarn und Bulgarien. Jedes dieser Länder versucht ebenfalls die Einführung des Euros aufzuschieben, um nicht sofort noch stärker in den Strudel der Schuldenkrise zu geraten. Wenngleich die Länder, wie Tschechien, auch jetzt schon die Auswirkungen der Krise spüren. Die Wirtschaft Tschechiens schrumpfte in den ersten beiden Quartalen des Jahres. Die Exporte, die immerhin 75 Prozent des tschechischen BIPS ausmachen, leiden unter der schwachen Nachfrage aus der Eurozone.
Als „Euro-Realist“ geht Vaclav Klaus zudem davon aus, dass ein Austritt eines oder mehrerer Mitgliedsstaaten aus dem Euro die Währungsunion nicht zerstören oder das Projekt der europäischen Integration gefährden würde. „Es ist technisch möglich“ und es ist nicht wahr, „was all die Politiker über die katastrophalen Folgen sagen“, so Vaclav Klaus. Man müsse so etwas nur in einer organisierten Weise tun. Er glaube auch nicht, dass der Euro verschwinden wird. Aber das Euro-System bestrafe einige Länder, die die gemeinsame Währung lieber verlassen sollten. „Griechenland ist ein Opfer der Währungsunion.“ Es „wäre viel besser für sie, nicht in dieser Zwangsjacke zu sein. Es wäre ein Sieg für sie“.
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