Technologie

Milliarden-Projekt: Kalifornien baut Meerwasser-Entsalzungsanlage gegen Dürre

Lesezeit: 1 min
18.12.2014 11:15
San Diego hat beschlossen, die größte Meerwasser-Entsalzungsanlage der westlichen Hemisphäre zu bauen. Grund ist die anhaltende Dürre in Kalifornien, die Experten zufolge noch Jahre andauern könnte. Die Anlage soll eine Milliarde Dollar kosten und jeden Tag Millionen Liter Meerwasser in Trinkwassers verwandeln.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Regierung von San Diego hat beschlossen, die größte Meerwasser-Entsalzungsanlage der westlichen Hemisphäre zu bauen. Grund ist die anhaltende „Jahrhundert-Dürre", die in ganz Kalifornien grassiert und Experten zufolge noch Jahre andauern könnte.  Die Anlage soll eine Milliarde Dollar kosten, 500 Arbeiter für ein Jahr beschäftigen und am Ende jeden Tag mehr als 378 Millionen Liter Meerwasser aus dem Pazifik in 204 Millionen Liter frischen Trinkwassers verwandeln.

Die Effizienz der Anlage ist jedoch vergleichsweise gering: Wie Technology Review berichtet, werden gerade einmal zehn Prozent des Wasserbedarfs dadurch gedeckt. Entsalzung ist eine der teuersten Methoden zur Trinkwassergewinnung überhaupt. Der Prozess der „Reverse Osmosis“ kostet Zeit und Geld:  Riesige Betonbecken filtern das Meerwasser vor, technologisch hochgerüstete Glasfasern und Nanogewebe filtern nach. Das macht das Wasser am Ende um etwa 80 Prozent teurer als das bisher von Außerhalb hertransportierte Wasser. Mit 2000 Dollar pro acrefoot Wasser entspricht das etwa einem Kubikmeterpreis von 1,60 Dollar. Entsprechend steht eine in der Größendimension vergleichbare Anlage derzeit im ebenso reichen wie trockenen Saudi-Arabien.

Doch Geld war in dieser Wasser-Notsituation bei den Kaliforniern  offenbar nebensächlich. Denn die Anlage hat einen anderen entscheidenden Vorteil: Zuverlässigkeit. Das Meerwasser ist die einzige Quelle, die auch bei anhaltender Trockenheit langfristig und zuverlässig als Wasserquelle erhalten bleibt. Denn Experten zufolge bleibt die extreme Dürre noch für Jahre oder Jahrzehnte.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...