Finanzen

Frankreich: Zehntausende protestieren gegen Fiskalpakt

Lesezeit: 1 min
01.10.2012 00:19
In Paris haben am Sonntag zehntausende Franzosen gegen den Fiskalpakt demonstriert. Die vor allem von linken Gruppen organisierte Veranstaltung richtete sich gegen Sparmaßnahmen in Europa.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die Veranstalter sprachen von 80.000 Teilnehmern, französische Medien berichteten von bis zu 50.000 Leuten: In Paris demonstrierten am Sonntag zahlreiche Franzosen gegen die europäische Sparpolitik und im besonderen gegen den Fiskalpakt, dem Frankreich noch zustimmen muss.

Die von linken Parteien und Gruppen, den Gewerkschaften und Attac organisierten Proteste richten sich gegen weitere Sparmaßnahmen, von denen der französische Präsident Francois Hollande freilich noch nichts hat verlauten lassen (mehr hier).

Wie Le Monde und La Libération berichten, waren neben der Partei von Jean-Luc Mélechon auch viele Sozialdemokraten aus dem Lager von Hollande bei den Protesten. Sie wollen den Fiskalpakt nicht, weil sie darin unter anderem ein deutsches Diktat für Europa sehen. Die Demonstranten fordern von den Abgeordneten, keinen weiteren „Verrat“ zu üben und gegen den Fiskalpakt zu stimmen. Der Fiskalpakt werde die Bürger Europas in die Verarmung treiben, argumentierten Teilnehmer an den Protesten.

In Frankreich läuft der Fiskalpakt noch immer als ein Erbe von „Merkozy“ – als ungeliebtes Erbe aus der Ära des früheren Präsidenten Nicolas Sarkozy. Sarkozy hatte eine Unterschrift zum Fiskalpakt vor der Wahl abgelehnt, in der Hoffnung, damit die Gemüter zu besänftigen (hier). Sarkozy wurde dennoch aus dem Amt gewählt, die Probleme der französischen Schuldenkrise sind indessen geblieben. Die unaufhaltsam steigende Arbeitslosigkeit (hier) und die Schwierigkeiten der französischen Industrie (hier) dürften Francois Hollande in den kommenden Monaten noch einiges Kopfzerbrechen bereiten.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Startups: Die Perspektiven fehlen
12.10.2024

Auch für innovative Startups hat Deutschland ein Standortproblem, immer häufiger wird im Ausland gegründet oder ins Ausland abgewandert....

DWN
Panorama
Panorama Tagebuch des Untergangs: Autor Glukhovsky rechnet mit seiner russischen Heimat und Putin ab
12.10.2024

Der russische Kultautor Dmitry Glukhovsky hat im Exil ein "Tagebuch des Untergangs" verfasst, das eine düstere Bilanz seiner Heimat zieht....

DWN
Politik
Politik US-Wahlkampf: Haben Expats in Deutschland entscheidenden Einfluss?
12.10.2024

Zehntausende wahlberechtigte US-Amerikaner leben in Deutschland. Weltweit gibt es Millionen von ihnen. Besonders die Demokraten glauben,...

DWN
Politik
Politik Aufrüstung oder Sozialstaat? Aufrüstung könnte den Sozialstaat bedrohen
12.10.2024

Die Welt rüstet auf. Deutschland, einer der größten Waffenexporteure und Hegemon Europas, hinkt beim Ausbau seiner...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kochroboter und KI: Gastronomie der Zukunft?
12.10.2024

Gastronomiebetriebe in Deutschland setzen zunehmend Roboter ein, um Personalengpässe zu kompensieren – von Küchenaufgaben bis zur...

DWN
Finanzen
Finanzen Schulfach Finanzen: „Bester Hebel, um das Finanzwissen der Deutschen zu verbessern“
12.10.2024

Die Deutschen erzielen mit ihren Geldanlagen kaum Rendite und haben deutliche Wissensdefizite bei der Vermögensanlage. Experten fordern...

DWN
Panorama
Panorama Körpereigener Alarm: Was bei einer Panikattacke passiert
12.10.2024

Panikattacken sind heftige körperliche Reaktionen auf Angst, die Betroffene oft überwältigen. Am Welttag für seelische Gesundheit zeigt...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview zu Argentinien: Javier Milei - was plant der Anarchokapitalist?
12.10.2024

Philipp Bagus, Autor des Buches „Die Ära Milei“, erklärt im Interview mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten, warum der libertäre...