Politik

Merkel verhandelt mit Obama über neue Kredite für die Ukraine

Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama planen neue Milliarden-Kredite der EU für die Ukraine. Die ukrainische Finanzministerin Natalia Jaresko spricht von einer „finanziellen Mobilmachung“ ihres Landes, für die unter anderem die europäischen Steuerzahler sorgen sollen.
17.01.2015 02:31
Lesezeit: 1 min

Die USA fordern ein größeres finanzielles Engagement der europäischen Steuerzahler in der Ukraine. US-Präsident Barack Obama hat am Freitag ein Telefongespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Bezug auf die Entwicklungen in der Ukraine geführt. Die USA haben mit einem neuen Gesetz beschlossen, die Ukraine mit Krediten und Waffen zu versorgen.

Das Weiße Haus teilt dazu mit, dass Merkel und Obama über neue Kredite für die Ukraine gesprochen haben. Es soll ein „robustes internationales Finanz-Paket für die Ukraine“ geben. In diesem Zusammenhang waren vor allem weitere EU-Kredite Gegenstand des Gesprächs. Der US-Investor George Soros hatte gefordert, dass die EU Milliarden in die Ukraine pumpen müsse. Die EU solle dieses Geld als Verteidigungs-Ausgaben im Krieg gegen Russland verbuchen. 

Bisher hat die EU die Beratungen über  neue Steuergelder für die Ukraine unter großer Geheimhaltung geführt. Allerdings machten weder Brüssel noch verschiedene Staatschefs keinen Hehl daraus, dass es weitere Milliarden-Kredite für den längst insolventen Staat geben werde. Merkel hatte erst vor wenigen Tagen 1,8 Milliarden Euro aus europäischen Steuergeldern für die Ukraine freigegeben. Berlin genehmigte darüber hinaus 500 Millionen Euro an Kredit-Bürgschaften. 

Damit reagieren Obama und Merkel auf die Forderung der ukrainischen Finanzministerin Natalia Jaresko. Diese sagte zuvor, dass die Ukraine mehr Unterstützung von ausländischen Geldgebern brauche, um die Wirtschaftskrise meistern zu können. „Um diesen Krieg gemeinsam mit dem Militär zu gewinnen, benötigen wir eine finanzielle Mobilisierung“, so Jaresko. Die Ukraine brauche die Unterstützung ihrer internationalen „Freunde“. Kiew fordere „keine Geschenke, sondern Kredite“.

Jaresko ist Amerikanerin und arbeitet vor ihrem Eintritt in die Regierung des von den Amerikanern ausgesuchten Premiers Arseni „Jaz“ Jazenjuk als Finanzministerin im US-Außenministerium sowie bei zwei US-Finanzinvestoren. 

Spekulationen über eine anstehende Staatspleite in der Ukraine wies Jaresko zurück. Die Ukraine sei im Stande alle Anforderungen „der externen finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen“, so Jaresko.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ökonomen der größten US-Banken sehen hohes Rezessionsrisiko in den USA
07.04.2025

Die von US-Präsident Donald Trump verhängten neuen Zölle haben weltweit zu dramatischen Einbrüchen an den Aktienmärkten geführt....

DWN
Finanzen
Finanzen DAX mit hohen Verlusten: Börsencrash 2025 weitet sich aus - DAX-Kurs zeitweise im freien Fall
07.04.2025

Börsencrash zum Wochenstart: Der DAX-Kurs hat am Montagmorgen drastisch an Wert verloren und sackte zum Handelsbeginn um rund zehn Prozent...

DWN
Politik
Politik Asylanträge: Deutschland nicht mehr Asyl-Spitzenreiter in Europa
07.04.2025

Im Februar wurde Deutschland bei der Zahl der Asylanträge in Europa erstmals von Frankreich übertroffen. Wie aus der in Nürnberg...

DWN
Politik
Politik Rohstoff-Deal: Ukraine sendet Delegation in die USA
07.04.2025

Die Ukraine wird bald ein Team nach Washington schicken, um über einen neuen Vertrag zu verhandeln, der den USA Zugang zu wichtigen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kommt eine Rückkehr ausländischer Firmen nach Russland?
07.04.2025

Nach der jüngsten Annäherung zwischen Kreml und Washington ist in Russland bereits von einem neuen Interesse westlicher Investoren die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU bietet den USA Deal für Freihandel mit Industriegütern an
07.04.2025

Die EU hat den USA einen neuen EU-Deal vorgeschlagen, der die vollständige Aufhebung der Zölle auf Industriegüter vorsieht. Trotz der...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Gibt es ein politisches Argument, jetzt fallende Aktien zu kaufen?
07.04.2025

Die von Donald Trump angekündigten Handelszölle rufen bei Investoren Erinnerungen an die Pandemiezeiten wach, da die Aktien so stark...

DWN
Finanzen
Finanzen Tesla-Aktienkurs stürzt ab: Ein riskantes Spiel – warum Anleger jetzt besonders vorsichtig sein sollten
07.04.2025

Die Tesla-Aktie steht derzeit im Fokus der Börsenwelt, aber nicht aus den besten Gründen. Der Aktienkurs des Elektroautobauers hat in den...