Politik

Ukraine: Rebellen melden Artillerie-Angriff auf Flughafen von Donezk

Die Kämpfe um den Flughafen von Donezk haben an Intensität zugenommen. Die Rebellen melden Beschuss durch die ukrainische Armee, die demnach mit Panzern und Artillerie vorgehen soll. Die Regierung in Kiew bestreitet den Einsatz schwerer Waffen.
18.01.2015 17:18
Lesezeit: 1 min

Im Konfliktgebiet Ostukraine kämpfen Regierungstruppen und Rebellen erbittert um die Kontrolle über den strategisch wichtigen Flughafen Donezk. Die Rebellen warfen den Regierungstruppen vor, mit Panzern und schwerer Artillerie zu schießen. Mehrere Stadtteile von Donezk seien unter Beschuss, darunter auch Bereiche des Stadtzentrums, teilten die Aufständischen mit. Sie hatten am Samstag behauptet, den Flughafen unter ihre Kontrolle gebracht zu haben. Wohnviertel in den Regionen Donezk und Lugansk seien trotz einer Waffenruhe unter schwerem Dauerfeuer der Regierungstruppen, sagte Rebellen-Führer Alexander Sachartschenko. Es handele sich um einen «Versuch Kiews, den Krieg wieder voll zu entfesseln», sagte er.

Der ukrainische Militärsprecher Andrej Lyssenko wies dies zurück. «Die Kräfte der Anti-Terror-Operation halten dieses strategisch wichtige Objekt unter ihrer Kontrolle», sagte Lyssenko Medien in Kiew zufolge. Er sprach von einer schwierigen Lage am Flughafen. Das ukrainische Verteidigungsministerium teilte mit, dass drei Soldaten bei den Kämpfen auf dem Flughafen getötet und mehr als 30 verletzt worden seien. Nach Darstellung der Rebellen starben auch mindestens zwei Zivilisten in der Kampfzone am Samstag.

Das Militär beklagte mehrere Tote und Verletzte am Sonntag. Am Rande einer Trauerzeremonie in der ukrainischen Hauptstadt Kiew mit Tausenden Menschen lobte Präsident Petro Poroschenko den Mut der Soldaten beim Kampf um den Airport. «Wir geben keinen Fußbreit vom ukrainischen Boden her», sagte der Staatschef. Er kündigte auf dem Unabhängigkeitsplatz - dem Maidan - an, «die ukrainische Staatlichkeit im Donbass» wieder herzustellen.

Nach Einschätzung von Beobachtern der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hat sich die Lage im Donbass ungeachtet einer vereinbarten Waffenruhe deutlich verschlechtert. Am Freitag war ein Anlauf für neue Friedensgespräche der Ukraine-Kontaktgruppe in der weißrussischen Hauptstadt Minsk fehlgeschlagen. Ein neuer Termin stand zunächst nicht fest. Bei den seit April andauernden Kämpfen starben bisher mehr als 4700 Menschen. Hunderttausende sind auf der Flucht.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...