Finanzen

Österreicher halten 29 Milliarden Euro an Franken-Krediten

Lesezeit: 1 min
20.01.2015 13:31
Vier Prozent der österreichischen Haushalte halten Franken-Kredite, was einer absoluten Summe von 29 Milliarden Euro entspricht. Etwa 1,2 Milliarden Euro werden nach Angaben der Banken-Aufsicht Österreichs in den kommenden zwölf Monaten fällig.
Österreicher halten 29 Milliarden Euro an Franken-Krediten

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Von dem jüngsten Höhenflug des Franken sind nach Angaben der österreichischen Bankenaufsicht FMA vier Prozent der österreichischen Haushalte mit Franken-Krediten unmittelbar betroffen. Ihre Darlehen würden in den kommenden zwölf Monaten fällig, sagte FMA-Co-Chef Helmut Ettl am Dienstag. Zum aktuellen Franken-Kurs hatten die österreichischen Haushalte zuletzt Franken-Kredite von rund 29 Milliarden Euro ausstehen. Damit stünden demnächst knapp 1,2 Milliarden Euro zur Rückzahlung an. Weitere 15 Prozent der Kredite würden in den kommenden ein bis fünf Jahren fällig, sagte Ettl. Dennoch gebe es keinen Grund, „massenhaft in unmittelbare Panik auszubrechen“. Die betroffenen Kreditnehmer sollten rasch ihre Bank kontaktieren.

Auch die Banken dürften das Problem über eine steigende Zahl an faulen Krediten zu spüren bekommen - nicht nur in Österreich, sondern auch in Osteuropa. „Eine Vielzahl an Franken-Kreditnehmern wird für die Rückzahlung länger brauchen als ursprünglich vereinbart“, sagte Co-Chef Klaus Kumpfmüller. „In Polen gibt es eine erhebliche Anzahl von Franken-Krediten, das wird sich auswirken“, sagte Ettl. Den Instituten könnten daher auch gesetzliche Maßnahmen in einzelnen osteuropäischen Ländern drohen - ähnlich wie in Ungarn, sagte Kumpfmüller. „Das wird sich in den nächsten Wochen zeigen.“

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte in der vergangenen Woche nach drei Jahren überraschend den Euro-Mindestkurs von 1,20 Franken aufgegeben, mit dem Schritt die Devisenmärkte schockiert und der eidgenössischen Währung zu einem Höhenflug verholfen. Aktuell notiert der Euro bei 1,0160 Franken.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...