Deutschland

Gericht: Mieter dürfen im Stehen urinieren

Mieter dürfen in ihrem Badezimmer grundsätzlich im Stehen urinieren, urteilt ein Amtsgericht. Im konkreten Fall wollte ein Hausbesitzer die Kaution einbehalten, weil sein Mieter so den Marmorboden ruiniert habe. Der Mieter klagte und bekam nun Recht: Stehpinkeln gehöre zum vertragsgemäßen Gebrauch einer Wohnung.
22.01.2015 23:19
Lesezeit: 1 min

Ein Düsseldorfer Richter hat entschieden, dass Mieter in ihrer Toilette grundsätzlich im Stehen urinieren dürfen. Im konkreten Fall wollte ein Hausbesitzer seinen Mieter an den Kosten beteiligen, die dessen Stehpinkeln verursachte: Die dabei entstandenen Spritzer hätten den Marmorboden seiner Wohnung ruiniert. Der Mieter klagte dagegen und bekam nun Recht: Stehpinkeln gehöre zum vertragsgemäßen Gebrauch  einer Wohnung.

Ein Experte hatte bei der Untersuchung des Bodens die Urinspritzer als Ursache für die Abstumpfung des Steinbodens benannt. Daraufhin verweigerte der Vermieter dem Mieter beim Auszug die Auszahlung seiner vollen Mietkaution in Höhe von 3000 Euro. Er wollte 1900 Euro für die anstehende Reparatur einbehalten, berichtet die Rheinische Post.

Der Mieter hatte dagegen geklagt und nun vom Amtsgericht Recht bekommen. Der Vermieter hätte im Vorfeld explizit auf die Gefahr durch das Stehpinkeln für den empfindlichen Boden hinweisen müssen. Zur Begründung schrieb das Gericht: „Trotz der in diesem Zusammenhang zunehmenden Domestizierung des Mannes ist das Urinieren im Stehen durchaus noch weit verbreitet. Jemand, der diesen früher herrschenden Brauch noch ausübt, muss zwar regelmäßig mit bisweilen erheblichen Auseinandersetzungen mit - insbesondere weiblichen - Mitbewohnern, nicht aber mit einer Verätzung des im Badezimmer oder Gäste-WC verlegten Marmorbodens rechnen.“

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Solarausbauziel in Deutschland bis 2030 zur Hälfte erfüllt
04.07.2025

Deutschland hat bereits einen großen Schritt in Richtung Solarenergie gemacht – doch der Weg ist noch weit. Trotz beachtlicher...

DWN
Politik
Politik One Big Beautiful Bill: Das steckt hinter Trumps Steuererleichterungen
04.07.2025

Am amerikanischen Unabhängigkeitstag setzt Donald Trump ein innenpolitisches Zeichen: Mit dem "One Big Beautiful Bill" will er seine...

DWN
Panorama
Panorama Waldbrand Sachsen: Gohrischheide - über 1.000 Einsatzkräfte im Einsatz
04.07.2025

Hitze, Trockenheit und starker Wind: In Sachsen und Thüringen kämpfen Einsatzkräfte gegen massive Waldbrände. Besonders die...

DWN
Politik
Politik Rentenkasse: Neue Mütterrente wohl erst ab 2028 umsetzbar
04.07.2025

Die Ausweitung der Mütterrente sorgt für Diskussionen: Einigkeit herrscht über das Ziel, Uneinigkeit über das Tempo. Millionen Mütter...

DWN
Finanzen
Finanzen Sparen für Kinder: Welche Anlagen sich wirklich lohnen
04.07.2025

Eltern wollen ihre Kinder finanziell absichern, doch viele verschenken Chancen. Statt renditestarker Anlagen dominiert Vorsicht, oft ohne...

DWN
Technologie
Technologie KI im Jobmarkt: Die große Lüge von der Objektivität
04.07.2025

Algorithmen sollen neutral entscheiden – doch KI entlarvt sich im Personalbereich als versteckter Türsteher: Diskriminierung,...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...