Politik

Saudi-Arabien: König Abdullah ist tot

Lesezeit: 1 min
23.01.2015 00:43
König Abdullah von Saudi-Arabien ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Sein Bruder Salman wird ihm nachfolgen. Abdullah war ein enger Verbündeter der USA. Noch ist unklar, ob der Übergang in der islamischen Monarchie zu Turbulenzen führen wird.
Saudi-Arabien: König Abdullah ist tot

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

König Abdullah von Saudi-Arabien ist tot. Er starb im Alter von 91 Jahren, berichtete das nationale Fernsehen am frühen Freitagmorgen. Abdullah war vor wenigen Wochen mit einer Lungeninfektion ins Krankenhaus gebracht worden. Zu seinem Nachfolger sei sein Bruder, Kronprinz Salman, ernannt worden. Wie eng die Bande von Salman zu den USA sind, ist nicht eindeutig zu sagen. Allerdings hatte sich Salman in einer von Wikileaks veröffentlichten Depesche ablehnend zur Demokratie geäußert: Saudi-Arabien bestehe als Staat aus mehreren Stämmen. Würde das Land zur Demokratie übergehen, wäre ein Krieg unter den Stämmen unausweichlich. Saudi-Arabien soll zu den Financiers des Islamischen Staats gehören. Das Königreich engagiert sich seit längerem in verschiedenen Auseinandersetzungen im Nahen Osten, nicht zuletzt, um die Stellung der königlichen Familie nicht zu gefährden.

In jedem Fall ist Salman nur ein Übergangskandidat, was für Turbulenzen im islamischen Staat sorgen könnte. Er soll an Demenz erkrankt sein. Als sein Nachfolger wurde bereits der 69jährige Prinz Muqrin bestellt, der nun Kronprinz wird.

Abdullah bin Abdul Asis Al-Saud gehörte zu den beliebtesten Monarchen in der Geschichte des islamischen Königreichs. Seine Popularität dürfte dazu beigetragen haben, dass es während des Arabischen Frühlings 2011 in Saudi-Arabien nur wenige Protestaktionen gab. Allerdings verdankte er die Ruhe vor allem seinem strengen religiösen Regime. Zuletzt war Saudi-Arabien wegen der Auspeitschung eines kritischen Bloggers in die internationale Kritik geraten.

Das genaue Alter von Abdullah ist nicht bekannt. Er soll nach unterschiedlichen Angaben im August 1923 oder 1924 zur Welt gekommen sein. Erst mit über 80 Jahren hatte er im August 2005 nach dem Tod von König Fahd den Thron bestiegen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik Deutsch-australische Rüstungskooperation: Mehr als Boote und Panzer?
05.05.2024

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock befürwortet eine engere Rüstungskooperation zwischen Deutschland und Australien, da sie betont,...

DWN
Immobilien
Immobilien Die Grunderwerbssteuer: Was Sie unbedingt wissen sollten!
05.05.2024

Jeder, der in Deutschland ein Grundstück erwerben will, zahlt darauf Steuern. Vorne mit dabei: Die Grund- und Grunderwerbssteuer. Doch was...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Eli Lilly, Merck und Biontech: Deutschland behauptet sich als Pharma-Standort
05.05.2024

Mehr als 250.000 Beschäftigte sind in Deutschland allein in der Pharma-Industrie beschäftigt. Dass die Branche auch in naher Zukunft...

DWN
Finanzen
Finanzen Dispozinsen: Wie sie funktionieren und wie man sie vermeidet
05.05.2024

Dispozinsen können eine teure Überraschung für Bankkunden sein, die ihr Konto überziehen. Dieser Artikel erklärt, wie Dispozinsen...

DWN
Technologie
Technologie EU-China-Beziehung: Droht ein Handelskrieg um Elektroautos?
05.05.2024

Vor Xi Jinpings Besuch in Paris bekräftigt Deutschland seine Haltung im EU-China-Streit um E-Autos. Doch wie wird die EU reagieren?

DWN
Unternehmen
Unternehmen Europameisterschaft 2024 am Arbeitsplatz streamen: Wie weit geht Arbeitgeber-Toleranz?
05.05.2024

Die Spiele der Europameisterschaft 2024 finden zu Zeiten statt, die nicht ideal für Arbeitnehmer sind. Einige Spiele starten bereits um 15...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Handwerksbetriebe in Not: Geschäftslage trübt sich ein
05.05.2024

Die aktuelle Lage im Handwerk bleibt düster, mit einer spürbaren Verschlechterung der Geschäftslage im ersten Quartal 2024 aufgrund...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...