Politik

Deutsche Wirtschaft will Freihandelszone mit Russland

Merkel hat in Davos einen „Wirtschaftsraum von Wladiwostok bis Lissabon“ in Aussicht gestellt. Voraussetzung dafür sei eine umfassende Friedenslösung in der Ostukraine. Die deutsche Wirtschaft unterstützt diese Pläne.
23.01.2015 13:29
Lesezeit: 1 min

Der Ost-Ausschuss der deutschen Wirtschaft begrüßt den Vorstoß von Bundeskanzlerin Angela Merkel für einen gemeinsamen Handelsraum mit der Eurasischen Union unter Einbeziehung Russlands. „Es ist gut, dass führende Politiker in Deutschland und der EU die Idee des gemeinsamen Wirtschaftsraumes in Europa nun aktiv vorantreiben“, sagte der Ausschuss-Vorsitzende Eckhard Cordes am Freitag Reuters. „Brüssel hatte sich in den vergangenen Jahren lange gegen derartige Gespräche gesträubt. Nun scheint es nach letzten Signalen auch dort ein vorsichtiges Umdenken zu geben.“

Merkel hatte beim Weltwirtschaftsforum in Davos einen „Wirtschaftsraum von Wladiwostok bis Lissabon“ in Aussicht gestellt. Voraussetzung dafür sei aber eine umfassende Friedenslösung im Konflikt zwischen der Ukraine und Russland.

„Eine entscheidende Frage auf dem Weg zu einer Lösung der derzeitigen Krise lautet, wie wir Länder wie die Ukraine, Moldau oder Georgien aus der Zwickmühle befreien können, sich zwischen dem EU-Binnenmarkt und der von Russland initiierten Eurasischen Wirtschaftsunion entscheiden zu müssen“, sagte Cordes. „Möglich wäre dies, indem in Europa ein großer, gemeinsamer Freihandelsraum von Wladiwostok bis Lissabon geschaffen würde.“

Ideal wäre es, wenn man sich auf gemeinsame Industriestandards, Normen, Zölle und den freien Austausch von Dienstleistungen, Kapital sowie auf einen freien Reiseverkehr ohne Visa-Bestimmungen einigen könnte, sagte Cordes. Das Projekt sei von gesamteuropäischem Interesse. „Denn wenn wir Europäer uns dauerhaft spalten, werden die Geschicke der Weltwirtschaft andernorts bestimmt.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Wenn Märkte überhitzen: Droht der Small-Cap-Rally das Aus?
13.07.2025

US-Anleger stürzen sich auf kleine Firmen – ein alarmierendes Zeichen. Warum Euphorie an der Börse oft das Ende markiert und was das...

DWN
Panorama
Panorama 100 Jahre Rolltreppe: Aufstieg in 30 Sekunden
13.07.2025

Die Rolltreppe ist allgegenwärtig – und doch übersehen wir oft ihre faszinierende Geschichte. Seit 100 Jahren bewegt sie Menschen durch...

DWN
Technologie
Technologie The bright, bright future ahead (AI): Bringt künstliche Intelligenz uns eine bessere Zukunft?
13.07.2025

Es geht Schlag auf Schlag. Bald, so hört man, haben wir die AGI (artificial general intelligence) und danach kommt die Superintelligence....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Geschäftsideen schützen: Mehr Umsatz für Unternehmen mit Patenten und Marken
13.07.2025

Mehr als 50-Prozent mehr Umsatz für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die ihre Innovationen schützen – warum cleverer Schutz der...

DWN
Politik
Politik Patient Pflegeversicherung: Es fehlen Milliarden in den Kassen
13.07.2025

Immer mehr Pflegebedürftige in Deutschland – und die Finanzierungslücke wächst. Der Bundesrechnungshof warnt und spricht von über 12...

DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...