Politik

Notenbank: Erholung Irlands wird 20 Jahre dauern

Lesezeit: 1 min
04.10.2012 22:13
Die irische Wirtschaft wird Jahre brauchen, um sich von der aktuellen Krise erholen zu können. Nachdem der Irland-Bailout vor allem den Banken zugute gekommen ist, muss die Wirtschaft praktisch wieder von vorne beginnen.
Notenbank: Erholung Irlands wird 20 Jahre dauern

Nach der weltweiten Wirtschaftskrise in 2007 und der Inanspruchnahme des EU-Rettungsschirms im Jahr 2010 wächst die irische Wirtschaft seit 2011 wieder. Es benötigt jedoch weitere zwei bis drei Jahre, bis Irlands Bruttoinlandsprodukt wieder den Status von 2007 erreicht. In diesem Zusammenhang werden auch die Grundstückspreise bis zu 22 Jahre benötigen, um den Tiefstand während Wirtschaftskrise zu überwinden um den alten Wert wieder zu erreichen. Zu diesem Schluss kommt die Irische Zentralbank im Rahmen eine Vergleichsstudie über die Finanzkrisen in Schweden, Finnland, Norwegen, Japan und Irland. Dabei wird für die grüne Insel im Ländervergleich das langsamste Wachstum prophezeit; zu abhängig ist die Irische Wirtschaft vom Außenhandel und vom Euro. Dies berichtet die Financial Times.

Dabei bedroht die Krise Irlands Exportwirtschaft und verschärft die Bedingungen, Maßnahmen gegen das Haushaltdefizit zu ergreifen (mehr hier). Bisher war der größte Teil der Hilfsgelder für den Schuldendienst verwendet worden - was bei den Iren immer wieder für Empörung gesorgt hatte (mehr bei DMN - hier). Erst kürzlich verlangte der IWF, dass der Schuldendienst aus dem ESM geleistet werden solle (hier).

Die pessimistische Wirtschaftsprognose und die aktuellen Grundstückspreise werfen die Frage auf, ob die irische Regierung tatsächlich in der Lage sein wird, seine Schuldenberge unter Kontrolle zu halten und die faulen Kredite in Milliardenhöhe ihrer Hauptbanken wieder reinzuholen. Die Preise für Wohnungen Geschäftsgrundstücke fielen während der Krise um 46,9 beziehungsweise um 70,5 Prozent, mehr als in jedem anderen Land der Studie. In den vergangenen drei Monaten konnte erstmals wieder eine gewisse Stabilität der Grundstückspreise beobachtet werden.

Irlands Bad Bank „National Asset Management Agency“ investierte 31 Milliarden Euro für Grundstücksdarlehen mit einem Volumen von fast 75 Milliarden mit einem Nachlass von 58 Prozent. Damit ist sie nun die weltweit größte Grundstücksgesellschaft und baut zukünftig auf den Verkauf der Schulden, beziehungsweise der damit verbundenen Grundstücke innerhalb der nächsten 10 Jahre.

DWN
Politik
Politik Flüchtlingswellen und Wirtschaftskrisen: Was ein Zerfall der Levante für Deutschland bedeuten würde
24.11.2024

Die Levante könnte sich zur Achillesferse Europas entwickeln, wenn sich der schwelende Konflikt zwischen Israel und Iran zu einem...

DWN
Panorama
Panorama Alarmierende Umfrage: Kriege und Klimakrise belasten Schüler in Deutschland
24.11.2024

Eine neue Umfrage zeigt: Viele Schülerinnen und Schüler in Deutschland sind von Sorgen geplagt. Kriege, Klimakrise und Leistungsdruck...

DWN
Politik
Politik Nato-Generalsekretär trifft sich in Florida mit Trump
24.11.2024

Die zweite Amtszeit von Donald Trump wird in der Nato von vielen Alliierten mit Sorge gesehen. Schon vor dem Machtwechsel reist der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Leerstand in Innenstädten: Decathlon setzt auf Expansion gegen die Krise
24.11.2024

Leerstand prägt deutsche Innenstädte. Doch Decathlon sieht Chancen: Bis 2027 sollen mehr als 60 neue Filialen entstehen – viele davon...

DWN
Finanzen
Finanzen DWN-Sonntagskolumne: The Rational Investor - warum Emotionen bei der Geldanlage schaden
24.11.2024

Als ich gehört habe, dass in einer Umfrage des ZDF vor der US-Präsidentschaftswahl am 5. November 2024 über 70 Prozent der Deutschen...

DWN
Politik
Politik Christian Lindners Vorwurf lautet: SPD strebt "Zerstörung" der Liberalen an
24.11.2024

Seit dem Bruch der Ampel-Koalition herrscht ein scharfer Ton zwischen SPD und FDP. Nun legt der entlassene Finanzminister nach. Die SPD...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW hält an Werksschließungen fest - Sparansage auch bei Bosch
24.11.2024

Im Streit um Einsparungen bei VW bleibt das Unternehmen hart: Die Kapazitäten sollen schnell runter. Die IG Metall reagiert in der...

DWN
Panorama
Panorama Sammelkarten als Wertanlage: Das Geschäft mit begehrten Karten
24.11.2024

Sammelkarten sind weit mehr als nur ein Zeitvertreib. Besonders seltene Karten erzielen zum Teil Rekordpreise. Was steckt hinter diesem...