Finanzen

Dänemark: Zentralbank erhöht erneut Negativ-Zinsen

Lesezeit: 1 min
29.01.2015 18:13
Die dänische Zentralbank hat ihren Strafzins für Einlagen erneut angehoben. Mit dem Schritt will die Notenbank eine Aufwertung der Landeswährung Krone verhindern. Auf Geld-Einlagen werden jetzt Negativ-Zinsen von 0,5 Prozent statt wie zuletzt von 0,35 Prozent fällig.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die dänische Zentralbank hat nach der EZB-Entscheidung für ein massives Anleihen-Kaufprogramm ihren Strafzins für Einlagen erneut angehoben. Mit dem Schritt will die Notenbank eine Aufwertung der Landeswährung Krone verhindern. Auf Geld-Einlagen bei ihr werde jetzt ein Strafzins von 0,5 Prozent statt wie zuletzt von 0,35 Prozent fällig, teilte die Zentralbank am Donnerstag mit. Damit setzten die dänischen Währungshüter den Aufschlag für Einlagen inzwischen bereits das dritte Mal innerhalb von zwei Wochen herauf. Der Leitzins in Dänemark liegt wie in der Euro-Zone bei plus 0,05 Prozent.

Die Krone gab nach dem Schritt zum Euro nur kurzzeitig leicht auf 7,4452 nach. Am späten Nachmittag gab der Kurs dann wieder unter die Marke von 7,4440 Kronen nach, wo er vor der Anhebung lag. Die dänische Landeswährung ist eng an den Euro gekoppelt. Vereinbart ist, die Krone in einem Korridor mit einem maximalen Abstand von 2,25 Prozent zu einem Wechselkurs von 7,46038 zur Gemeinschaftswährung zu halten. Tatsächlich beträgt der Abstand in der Praxis eher 0,5 Prozent in beide Richtungen. Die Schweiz hatte vor kurzem völlig überraschend die Kopplung des Franken zum Euro aufgegeben.

Die dänische Notenbank erwarte, dass sich die Krone infolge des Zinsschritts zum Euro abschwäche und weitere Interventionen am Devisenmarkt unnötig mache, sagte ein Zentralbanksprecher. Laut einigen Händlern hat die Notenbank am vergangenen Donnerstag, als EZB-Chef Mario Draghi das über eine Billion schwere Anleihen-Kaufprogramm der Europäischen Zentralbank ankündigte, 14 Milliarden Kronen verkauft. In Dänemark ist es häufig der Fall, dass nach Devisenmarkt-Eingriffen ein Zinsschritt erfolgt. Seit September intervenierte die Notenbank jeden Monat mit Ausnahme des Dezember, da die Währung im Handel zuletzt das obere Ende des Korridors zu durchbrechen drohte. Nach Einschätzung von Handelsbanken-Chefvolkswirt Jes Asmussen gab die dänische Notenbank im Januar eine Rekordsumme von 100 Milliarden Kronen aus, um die Koppelung an den Euro zu verteidigen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Technologie
Technologie Lithium-Abbau in Deutschland: BGR-Forscher starten Tiefenförderung in der Lüneburger Heide
10.05.2024

Der Weg zu einer nachhaltigen Elektromobilität führt möglicherweise durch die Lüneburger Heide: Die Die Bundesanstalt für...

DWN
Finanzen
Finanzen Genomsequenzierung: Investieren in die personalisierte Medizin der Zukunft
09.05.2024

Genomsequenzierung, Gentherapie, personalisierte Medizin: Die Medizin- und Pharma-Industrie steht vor einem Wendepunkt. Gleichzeitig sind...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview zur Mafia in Deutschland: „Hier gehe ich von Strafvereitelung im Amt aus“
09.05.2024

Italienische Mafia-Organisationen gewinnen in Deutschland zunehmend an Einfluss – und können dabei teilweise auf das stillschweigende...

DWN
Technologie
Technologie Luftfahrt: Klimaneutralität bis 2050 wohl unrealistisch
09.05.2024

Der Luftverkehr gilt als ein starker Treiber zur Klimakrise. Mit technischen Lösungen klimaschonendes- oder gar klimaneutrales Fliegen zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Aktien: Warum die Kapitalrendite eines Unternehmens wichtiger als die Bewertung ist
09.05.2024

Was bestimmt eigentlich den Wert einer Aktie? In der Berichterstattung stehen häufig Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis im...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hybrides Arbeiten liegt im Trend - nicht nur aus Umwelterwägungen
09.05.2024

Die klassische Büroarbeit hat es spätestens seit Corona schwer, sich gegen das geschätzte Homeoffice zu behaupten. Immer mehr...

DWN
Technologie
Technologie Erneuerbare Energien knacken wichtige Marke
09.05.2024

Erneuerbare Energien wachsen vor allem dank Wind- und Solarenergie. Der Anteil an der globalen Stromproduktion beträgt mittlerweile 30...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Sicherheitsalarm: Wie sich Unternehmen gegen Spionage und Cyberbedrohungen schützen können
09.05.2024

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik warnt davor, dass die Bedrohungslage im Cyberraum ernst ist, insbesondere in Bezug...