Finanzen

Russland: Rosneft will über Anleihen Schulden finanzieren

Lesezeit: 1 min
31.01.2015 02:03
Der russische Öl-Konzern Rosneft gibt Rubel-Anleihen aus, um Öl-Projekte und Auslandsschulden finanzieren zu können. Auf dem ausländischen Kapitalmarkt kann sich Rosneft aufgrund der Sanktionen kein Geld mehr leihen.
Russland: Rosneft will über Anleihen Schulden finanzieren

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Rosneft hat am Montag Unternehmens-Anleihen in Höhe von 400 Milliarden Rubel, also umgerechnet 6,1 Milliarden Dollar, ausgestellt. Der Coupon auf die Sechs-Jahres-Anleihen wurde auf 11,9 Prozent festgelegt.

Der russische Energie-Riese hat damit zum zweiten Mal innerhalb von zwei Monaten eine Auktion von Rubel-Anleihen durchgeführt. Rosneft hat aufgrund der westlichen Russland-Sanktionen keinen Zugang zum internationalen Kapitalmarkt und benötigt dringend Geld, um Öl-Erforschungs-Projekte und Produktions-Pläne zu finanzieren, berichtet die Financial Times.

Die Anleihen-Verkäufe dürften die Händler verunsichern. Bei der letzten Anleihen-Auktion im Dezember hatten die neu gedruckten Rubel die Devisenmärkte überschwemmt und einen Absturz des Rubels ausgelöst. Damals hatte der Konzern Anleihen im Gesamtwert von 625 Milliarden Rubel ausgegeben.

Rosneft betonte, dass es keine Pläne gebe, den Erlös aus der Anleihen-Auktion in den Kauf von Dollars zu investieren. „Bis zur Umsetzung der Zahlungen an Lieferanten, Vertragspartner und Gläubiger wird das Unternehmen alle Rubel-Mittel auf Rubel-Konten und Depots der jeweiligen Banken zu halten“, meldet Rosneft in einer Erklärung.

Das versprach Rosneft auch bei der Anleihen-Auktion im Dezember. Doch die Märkte reagierten nicht auf die Zusicherung. Der Rubel erlebte einen dramatischen Zusammenbruch von 37 Prozent innerhalb von nur zwei Tagen.

Ende Dezember, erklärte die russische Notenbank, dass sie zur Refinanzierung der heimischen Banken 50 Milliarden Dollar bereitstellen werde, damit diese die Auslandsschulden von führenden russischen Exporteuren finanzieren können. Rosneft hat Schulden in Höhe von 40 Milliarden Dollar.

Staatlich kontrollierte Konzerne wie Gazprom oder Alrosa müssen seit Dezember ihre überschüssigen Deviseneinnahmen unter der Koordination des Finanzministeriums verkaufen, um den Rubel zu stützen.

Am Freitag nahm die russische Notenbank eine Leitzinssenkung vor. Der Dollar kletterte in der Spitze um 4,2 Prozent auf ein Sechs-Wochen-Hoch von 71,78 Rubel. Der russische Leitindex gab 3,2 Prozent nach. Die Zentralbank hat den Schlüsselzins für die Versorgung der Banken mit Geld um zwei volle Prozentpunkte auf 15 Prozent gekappt.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik ARD-Chef Gniffke: „Wir werden für eine Erhöhung der Rundfunkbeiträge kämpfen“
06.06.2023

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk will den Beitrag ab 2024 erhöhen – trotz Gesamteinnahmen von über 8 Milliarden Euro im Jahr....

DWN
Immobilien
Immobilien US-Banken verkaufen eilig Gewerbeimmobilien-Kredite
06.06.2023

Auch wenn Kreditnehmer ihre Rückzahlungen pünktlich geleistet haben, wollen große US-Banken Hunderte von Millionen Dollar an...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ende der Rezession „nicht absehbar“: Industrieaufträge fallen erneut
06.06.2023

Die Auftragslage der deutschen Industrie war auch im April enttäuschend. Die deutsche Wirtschaft steckt in der Rezession fest – und...

DWN
Marktbericht
Marktbericht Staudamm in der Ukraine schwer beschädigt: Sprengung oder Beschuss?
06.06.2023

In der von Russland kontrollierten Region Cherson ist ein wichtiger Staudamm schwer beschädigt worden. Kiew und Moskau machten sich...

DWN
Finanzen
Finanzen Der große Schuldenerlass wirft seinen Schatten voraus
05.06.2023

Angesichts stark steigender Schulden erwarten einige Analysten einen großen Schuldenerlass. Möglich sei, dass dieser global ausfällt....

DWN
Politik
Politik Ukraine-News Mai 2023: Der Ukraine läuft die Zeit davon
31.05.2023

Das Ende der Waffenlieferungen für die Ukraine rückt unaufhaltsam näher, sagen Beamte in den USA und Europa. Damit droht Kiew der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Die teuersten Städte Europas: Deutschland ist nicht dabei
06.06.2023

Der starke US-Dollar hat den Index in einer Economist-Studie verzerrt. Verschiedene russische Städte kletterten nach oben, insbesondere...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Weniger volatil: Lohnen sich Dividendenaktien?
06.06.2023

Dividendenaktien gelten als Stabilitätsanker in angespannten Börsenzeiten. Lohnt sich ein Investment?