Weltwirtschaft

Ölpreis-Verfall: Milliarden-Einbrüche bei britischen Öl-Riesen

Lesezeit: 1 min
03.02.2015 16:48
Der britische Energie-Konzern BP hat im vierten Quartal 2014 Gewinneinbrüche von 21 Prozent verzeichnet. Im gleichen Zeitraum muss der britische Öl-Riese BG Abschreibungen in Höhe von sechs Milliarden Dollar vornehmen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

BP muss wegen des Ölpreisverfalls Milliardenlasten verkraften. Der Gewinn brach deswegen im vierten Quartal um 21 Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar ein, wie der britische Energiekonzern am Dienstag mitteilte.

„Wir sind in einer neuen und herausfordernden Phase kurz- und langfristig niedriger Ölpreise. Unser Fokus muss nun sein, BP neu aufzustellen“, zitiert die Financial Times Vorstandschef Bob Dudley. Das Unternehmen senkt nun seine Investitionen dieses Jahr um 13 Prozent auf 20 Milliarden Dollar. Tausende Stellen sollen zudem wegfallen, wie bereits seit längerem bekannt ist. Gehälter wurden eingefroren.

Wegen eines Überangebots auf dem Weltmarkt und einer zugleich schwachen Nachfrage ist der Ölpreis seit Sommer um mehr als die Hälfte abgestürzt - er liegt derzeit nur noch rund 55 Dollar pro Fass. BP musste deswegen Abschreibungen über 3,6 Milliarden Dollar vornehmen, vor allem auf Ölförderprojekte in der Nordsee und in Angola.

Das drittgrößte britische Energieunternehmen BG musste im Schlussquartal aus ähnlichen Gründen sechs Milliarden Dollar auf sein Öl- und Gasgeschäft abschreiben. Hier werden die Investitionen für 2015 auf sechs bis sieben Milliarden Dollar beschränkt, nachdem es 2014 noch 9,4 Milliarden waren. Weitere Stellen sollen wegfallen. Die Details sind jedoch noch offen. Einsparungen haben auch schon die US-Rivalen Exxon Mobil und Chevron sowie der britisch-niederländische Konkurrent Shell angekündigt. Die Pläne für Investitionskürzungen stützte Händlern zufolge allerdings die jüngste Erholung des Ölpreises, da sie Spekulationen auf ein sinkendes Angebot schürten.

Trotz des Gewinneinbruchs verteuerten sich BP-Aktien um knapp drei Prozent, weil Analysten mit einem noch deutlich schlechteren Quartalsergebnis gerechnet hatten. Überraschend positiv wirkte sich vor allem die knapp 20-prozentige Beteiligung am russischen Öl-Riesen Rosneft aus, die BP trotz der Sanktionen des Westens einen Gewinn von 470 Millionen Dollar einbrachte.

Aber auch die Gas-Produzenten stehen immer stärker unter Druck. Der russische Staatskonzern Gazprom teilte mit, die Investitionen in diesem Jahr um fast acht Milliarden auf 30 Milliarden Dollar zurückzufahren. Grund sei das schwierige Geschäftsumfeld. Der Verfall des Rubel und der Schulden-Streit mit der Ukraine hatten zuletzt den Quartalsgewinn um rund 60 Prozent einbrechen lassen. Trotz der Kürzungen stehe aber der Plan, bis Ende des Jahrzehnts eine Gas-Pipeline zur Versorgung Chinas zu bauen. Dagegen hatte der russische Konzern kürzlich seine Pläne zum Bau zweier weiterer Röhren der Ostsee-Pipeline Nord Stream zunächst zu den Akten gelegt.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik AfD verhilft CDU-Anträgen in Europaparlament zu Mehrheit
15.11.2024

Eine CDU-Europaabgeordnete will Änderungen an einem EU-Waldschutzgesetz. AfD-Politiker unterstützen das. Steht die sogenannte Brandmauer?

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shopify-Aktie: Steile Kurve, gute Zahlen - Comeback des Software-Spezialisten
15.11.2024

In Sachen E-Commerce kommen Online-Händler nicht mehr an Shopify vorbei. Das von einem deutschen Programmierer in Kanada gegründete...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis: Nicht jeder Anleger ist von Trump-Aktienrally überzeugt - was nun wichtig ist!
14.11.2024

Seit der Wiederwahl von Donald Trump steigen die Aktienkurse an den US-Börsen kräftig. Aktien von Unternehmen wie Tesla oder Anbieter aus...

DWN
Politik
Politik EU-Kommission verhängt Millionenstrafe gegen Meta
14.11.2024

Die EU-Kommission hat Meta eine Strafe von fast 800 Millionen Euro auferlegt, weil der Facebook-Mutterkonzern seinen Online-Marktplatz...

DWN
Politik
Politik EU-Chefdiplomat schlägt vor, Dialog mit Israel auszusetzen
14.11.2024

Als Reaktion auf die israelische Kriegsführung im Gazastreifen plant EU-Chefdiplomat Josep Borrell, den regelmäßigen politischen Dialog...

DWN
Politik
Politik Trumps illustres Kabinett: Ein Tech-Milliardär, ein TV-Moderator und eine Ex-Demokratin
14.11.2024

Es geht Schlag auf Schlag: Donald Trump als designierter US-Präsident verkündet seine Kandidaten für die Regierung. Mit dabei: ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratie in Deutschland kostet jährlich 146 Milliarden Euro
14.11.2024

Bürokratie-Abbau soll Kosten sparen. Durch die überbordende Bürokratie entgehen Deutschland bis zu 146 Milliarden Euro pro Jahr an...

DWN
Politik
Politik BSW: Regierungsbeteiligung nicht ausgeschlossen
14.11.2024

Das Bündnis Sahra Wagenknecht begrüßt die vorgezogene Neuwahl des Bundestages. Logistisch ist das für die junge Partei aber eine...