Finanzen

Aufsicht: Versicherer müssen sich auf Markt-Einbruch vorbereiten

Lesezeit: 1 min
03.02.2015 23:31
Versicherer wie Allianz, Axa oder Ergo müssen sich auf einen Kapitalmarkt-Schock einstellen, warnt die EU. Wegen des Anleihen-Kaufprogramms der EZB werfen viele Staatsanleihen kaum noch etwas ab. Versicherungen stehen daher unter Druck, in alternative Anlageklassen wie Infrastruktur zu investieren.
Aufsicht: Versicherer müssen sich auf Markt-Einbruch vorbereiten

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Europäische Versicherungen müssen sich nach Ansicht der Aufsichtsbehörde Eiopa auf einen Einbruch an den Kapitalmärkten einstellen. Die Unternehmen müssten die Zeit nutzen, die ihnen die Europäische Zentralbank (EZB) durch ihr Anleihenkaufprogramm (QE) verschaffe, um sich darauf vorzubereiten, sagte Eiopa-Geschäftsführer Carlos Montalvo am Dienstag bei einer Konferenz in Frankfurt. „QE wird die Korrektur hinauszögern, aber es wird nicht verhindern, dass es irgendwann eine Korrektur gibt.“

Wegen des EZB-Programms werfen viele Staatsanleihen kaum noch etwas ab. Versicherungen stehen unter Druck, in alternative Anlageklassen wie Infrastruktur zu investieren. Große Versicherungen wie die Allianz, Axa oder Ergo haben bereits Milliarden in Straßen, Pipelines und Windparks gesteckt. Montalvo befürchtet allerdings, dass viele kleinere Versicherungen nicht genügend Expertise haben, um die Risiken in diesen Anlageklassen korrekt einzuschätzen, wie er der Nachrichtenagentur Reuters am Rande der Konferenz sagte. „Ich fürchte, dass Projekte nicht mehr so genau geprüft werden, wenn der Wettbewerbsdruck steigt, auf diesen Zug aufzuspringen.“

Die Eiopa erarbeite derzeit einem Katalog mit Kriterien für sichere Infrastruktur-Verbriefungen, sagte Montalvo. Er soll es leichter für Versicherungen machen, die Risiken zu verstehen, wenn sie Geld in Straßen oder Windparks stecken. Ein erster Entwurf könnte laut Montalvo im September vorliegen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Immobilien
Immobilien Pfandbriefbanken: Höhepunkt der Immobilienkrise liegt noch vor uns
07.12.2023

Die Finanzmärkte wetten darauf, dass die EZB die Zinsen bald wieder senkt. Dies dürfte auch Auswirkungen auf den Immobilienmarkt haben,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ökonom warnt: Deutschland droht Zusammenbruch seiner Wertschöpfung
07.12.2023

Der Schock über die Ergebnisse der jetzt vorgestellten PISA-Studie 2022 ist groß, Deutschland gleitet in eine tiefe Bildungskrise. Über...

DWN
Politik
Politik EU-Finanzminister wollen Reform der Schuldenregeln beschließen
07.12.2023

Am Freitag wollen sich die EU-Finanzminister auf eine Reform der Schuldenregeln verständigen. Der jüngste Vorschlag aus Spanien stellt...

DWN
Finanzen
Finanzen Ökonomen erwarten baldige Zinssenkung durch EZB
07.12.2023

Nicht nur die Märkte erwarten, dass die EZB die Zinsen bereits im zweiten Quartal 2024 wieder senken wird, sondern auch die von Reuters...

DWN
Finanzen
Finanzen EuGH: Schufa-Score darf nicht maßgeblich für Kreditwürdigkeit sein
07.12.2023

Egal ob beim Mietvertrag, dem Handyanbieter oder dem Stromversorger: Mit einem schlechten Schufa-Score hat man oft wenig Chancen. Nun hat...

DWN
Finanzen
Finanzen Berliner Finanzamt bekämpft Steuerkriminalität im Internet-Handel
07.12.2023

Das Finanzamt in Berlin-Neukölln ist ab sofort für sämtliche ausländische Unternehmen zuständig, die keinen Firmensitz hier haben. Es...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Industrie drosselt Produktion fünften Monat in Folge
07.12.2023

Die deutsche Industrie hat ihre Produktion bereits den fünften Monat in Folge gedrosselt. Das Minus war überraschend. Eine Rezession ist...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Rekord-Ölproduktion der USA fordert OPEC+ heraus
06.12.2023

Die USA produzieren dieses Jahr so viel Rohöl wie nie zuvor. Dies erschwert die Bemühungen der OPEC+, mit Förderkürzungen die Preise zu...