Finanzen

Dänemark erhöht erneut Negativ-Zinsen

Die dänische Zentralbank hat ihren Strafzins auf Einlagen zum vierten Mal innerhalb von drei Wochen angehoben. Dieses Mal war der Anstieg mit 0,25 Prozentpunkten deutlich höher als zuvor. Dänemark kämpft gegen eine Aufwertung der Krone, seit die EZB Staatsanleihenkäufe angekündigt hat.
05.02.2015 23:33
Lesezeit: 1 min

Die dänische Zentralbank hat ihren Strafzins auf Einlagen am Donnerstag zum vierten Mal innerhalb von drei Wochen angehoben. Der Anstieg um 0,25 Prozentpunkte auf 0,75 Prozent war dabei deutlich höher als bei den vorangegangenen Zinsschritten, als die Strafzinsen um jeweils 0,15 Punkte angehoben wurden. Mit dem jüngsten Schritt liegen die Leitzinsen in Dänemark auf demselben Niveau wie in der Schweiz. Experten hatten den Schritten bereits erwartet.

Die dänische Landeswährung ist an den Euro gekoppelt. Nach der Entscheidung der Europäischen Zentralbank für ein Anleihen-Kaufprogramm kämpft Dänemark gegen eine Aufwertung der Krone. Notenbankchef Lars Rohde erklärte, feste Wechselkurse seien für die dänische Wirtschaftspolitik unverzichtbar. Die Zentralbank verfüge über die notwendigen Instrumente, diese Politik so lange wie nötig zu verteidigen.

Neben der Senkung der Zinsen bis hin zu Strafzinsen auf Einlagen intervenierte Dänemark im Januar mit mehr als 100 Milliarden Kronen (rund 13 Milliarden Euro) am Devisenmarkt.

In der vergangenen Woche stellte das Land im Kampf gegen eine Aufwertung der Krone zudem die Ausgabe von Staatsanleihen ein. Der Haushaltsüberschuss vom vergangenen Jahr und die eigenen Devisenreserven deckten den Finanzbedarf für 2015 ab, erklärte die Notenbank. Mit dem Schritt werde auch der Zufluss von ausländischen Währungen gedrosselt.

Eine Folge der Geldpolitik: Die dänische Nordea Bank hat erstmals einen Hypotheken-Kredit zum Negativ-Zinssatz von 0,03 Prozent ausgegeben. Dabei müssen die Schuldner weniger zurückzahlen, als der Kredit bei der erstmaligen Aufnahme betrug.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Solarausbauziel in Deutschland bis 2030 zur Hälfte erfüllt
04.07.2025

Deutschland hat bereits einen großen Schritt in Richtung Solarenergie gemacht – doch der Weg ist noch weit. Trotz beachtlicher...

DWN
Politik
Politik One Big Beautiful Bill: Das steckt hinter Trumps Steuererleichterungen
04.07.2025

Am amerikanischen Unabhängigkeitstag setzt Donald Trump ein innenpolitisches Zeichen: Mit dem "One Big Beautiful Bill" will er seine...

DWN
Panorama
Panorama Waldbrand Sachsen: Gohrischheide - über 1.000 Einsatzkräfte im Einsatz
04.07.2025

Hitze, Trockenheit und starker Wind: In Sachsen und Thüringen kämpfen Einsatzkräfte gegen massive Waldbrände. Besonders die...

DWN
Politik
Politik Rentenkasse: Neue Mütterrente wohl erst ab 2028 umsetzbar
04.07.2025

Die Ausweitung der Mütterrente sorgt für Diskussionen: Einigkeit herrscht über das Ziel, Uneinigkeit über das Tempo. Millionen Mütter...

DWN
Finanzen
Finanzen Sparen für Kinder: Welche Anlagen sich wirklich lohnen
04.07.2025

Eltern wollen ihre Kinder finanziell absichern, doch viele verschenken Chancen. Statt renditestarker Anlagen dominiert Vorsicht, oft ohne...

DWN
Technologie
Technologie KI im Jobmarkt: Die große Lüge von der Objektivität
04.07.2025

Algorithmen sollen neutral entscheiden – doch KI entlarvt sich im Personalbereich als versteckter Türsteher: Diskriminierung,...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...